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„Inkontinenz ist kein unabwendbares Schicksal.“

Die Urogynäkologie im Josephs-Hospital hilft Frauen mit modernen Behandlungsmethoden.

Ein netter Abend bei Freunden, Christa H.* fühlt sich wohl. Bis zu dem Moment, an dem sie einmal kräftig niesen muss. „Ich merkte sofort, dass trotz der Einlage, die ich getragen habe, der Stuhl nass war. Am liebsten wäre ich vor Scham vom Erdboden verschluckt worden“, erklärt sie. Jahrelang fürchtete sich die 47-Jährige vor solchen alltäglichen Situationen. Bis sie im Josephs-Hospital auf Dr. Matthias Engelhardt traf, Chefarzt der Abteilung für Gynäkologie. Seine Diagnose: Belastungsinkontinenz.

„Etwa jede dritte Frau in Deutschland leidet an einer Blasenschwäche. Genaue Zahlen gibt es nicht, denn viele gehen aus Scham erst gar nicht zum Arzt“, erklärt Dr. Engelhardt. Der unfreiwillige Verlust von Urin kann vielfältige Ursachen haben. Dementsprechend unterscheidet man verschiedene Formen, wie zum Beispiel die Stressinkontinenz, die Dranginkontinenz oder die Reflexinkontinenz. Häufig tritt Blasenschwäche auch in Kombination mit Senkungsbeschwerden auf – wenn etwa ein Gebärmuttervorfall oder eine Blasensenkung vorliegen. „Inkontinenz ist aber kein unabwendbares Schicksal, denn in den meisten Fällen können wir den Patientinnen sehr gut helfen“, sagt Dr. Engelhardt. 

Ein wichtiger Schwerpunkt seiner Fachabteilung liegt in der Urogynäkologie, der Behandlung der weiblichen Inkontinenz und Senkung. Durch eine Vielzahl von unterschiedlichsten Methoden ist eine Heilung meistens möglich – zumindest aber eine deutliche Besserung des Leidens. Vom konservativen Beckenbodentraining in der Physiotherapie bis zum operativen Eingriff, „die Behandlungsmöglichkeiten entscheiden wir gemeinsam mit der Patientin, individuell nach ihrem Beschwerdebild und den Untersuchungsergebnissen“, erklärt der Chefarzt.

Im Fall von Christa H. riet Dr. Engelhardt zu einer relativ neuen OP-Methode: Er setzte ihr ein künstliches Band (TVT) ein, um die abgesunkene Harnröhre zu stützen. Der Verschluss war danach wieder intakt. Der gesamte Eingriff dauerte nicht einmal eine halbe Stunde. Für Christa H. war es der Start eines unbeschwerteren Lebens. „Selbst bei starkem Husten blieb ich trocken. Ich hätte viel früher zum Arzt gehen müssen!“

*Name von der Redaktion geändert

TÜV-geprüftes Beckenbodenzentrum!

Durch die Gründung eines Beckenbodenzentrums ist es der Gynäkologie im Josephs-Hospital möglich, Behandlungsverläufe noch effizienter zu gestalten und die Verzahnung mit den niedergelassenen Ärzten zu verbessern. Zudem sind die Fachärzte im Warendorfer Krankenhaus bereits seit vielen Jahren Berater der deutschen Kontinenzgesellschaft und nach den Bestimmungen der Arbeitsgemeinschaft für Urogynäkologie und rekonstruktive Beckenbodenchirurgie zertifiziert (AGUB II). Seit Dezember 2015 kann sich die Fachabteilung außerdem TÜV-zertifiziert nennen: „Mit der Einführung des stationären Behandlungspfades ‚Rekonstruktive Beckenbodenchirurgie und operative Behandlung bei Harninkontinenz‘ möchten wir die Patientenzufriedenheit und Behandlungseffizienz weiter steigern“, erklären die Chefärzte Gregor Pschadka und Dr. Matthias Engelhardt die freiwillige Selbstkontrolle.

Fachärztliche Behandlung

Frauen, die die Gynäkologie des Josephs-Hospitals Warendorf aufsuchen, können sich in einem sicher sein: Von der Beratung und Diagnose bis zur Therapie und Nachbehandlung kommt hier alles vom Fach. Und das im wahrsten Sinne des Wortes. „Um unseren Patientinnen eine optimale Behandlung zu ermöglichen, besteht unser fünfköpfiges Ärzteteam ausschließlich aus Fachärzten für Gynäkologie, die alle über langjährige klinische Erfahrung verfügen“, erklärt Dr. Matthias Engelhardt, Chefarzt der Abteilung für Gynäkologie. Gemeinsam mit seinem Kollegen Gregor Pschadka führt der 43-Jährige ein kleines, aber effektives Team, das sich auf die Durchführung gynäkologischer Operationen und die Behandlung der weiblichen Inkontinenz und Senkung (Urogynäkologie) spezialisiert hat. Diese durchweg fachspezifische Betreuung aus einer Hand ist überregional einzigartig – für Dr. Engelhardt aber Grundvoraussetzung für einen optimalen Therapieverlauf: „Ich habe ein viel besseres Gefühl, wenn ich Patientinnen operieren kann, die ich vorher auch selbst schon beraten und untersucht habe.“ 

Ein starkes Team aus echten „Fachkräften“ sind die Ärzte der Gynäkologie im Josephs-Hospital: Dr. Matthias Engelhardt, Alla Schroer, Dr. Mareile Roether und Gregor Pschadka.

Ausgabe Nr. 2 | 2015

Themen:
Serie Fachbegriffe erklärt

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Gynäkologie
Tel.: 02581 20-1501
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