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Mitarbeiter stärken, fördern, fordern.

Seit Oktober besetzt Julia Grothues im Josephs-Hospital die neu geschaffene Position der Personalentwicklerin. Die 34-Jährige hat Erwachsenenbildung sowie Arbeits- und Organisationspsychologie studiert und freut sich auf ihre Tätigkeit im Warendorfer Krankenhaus.

Julia Grothues ist die neue Personalentwicklerin im Josephs-Hospital.

Frau Grothues, vor Ihrem Wechsel ins Josephs-Hospital haben Sie in der Personalentwicklung von buch.de gearbeitet, eine Marke der Thalia Bücher GmbH. Gestern Literatur, heute Medizin – wie schnell geht es, den Schalter umzulegen?
❱ Julia Grothues: Das ist kein Problem. Als Personalentwicklerin macht es für mich im Kern keinen Unterschied, ob ich für ein Krankenhaus oder im Buchhandel tätig bin. Personalentwicklung bedeutet vor allem, die Ressourcen der Mitarbeiter zu erkennen und zu fördern. Ich fokussiere mich in meiner Arbeit also in erster Linie auf die sozialen, persönlichen und methodischen Kompetenzen. In der fachlichen Aus- und Weiterbildung habe ich eine beratende sowie unterstützende Funktion für die Fach- und Führungskräfte.

Erklären Sie doch mal einem Skeptiker, weswegen Personalentwicklung für Unternehmen überhaupt erforderlich ist?
❱ Personalentwicklung ist heute ein etablierter Bestandteil des Personalwesens. Ist sie erfolgreich, unterstützt sie die Entwicklung eines Unternehmens und hilft maßgeblich dabei, strategische Ziele zu erreichen. Sie ist aus Unternehmenssicht kein reiner Kostenfaktor, sondern eine nützliche und notwendige Investition in die Zukunft. Sie stärkt die Wettbewerbsfähigkeit, hilft dabei den heutigen unternehmerischen Anforderungen gerecht zu werden, zeigt Mitarbeitern Perspektiven auf und fördert letztendlich auch die Mitarbeiter­bindung und Mitarbeiterzufriedenheit.

Wie gehen Sie Ihre neue Aufgabe an, um diese Ziele zu erreichen?
❱ Die große Aufgabe besteht für mich als Personalentwicklerin zunächst darin zu definieren, wo wir stehen und wohin wir wollen. Es geht also um eine Bedarfsermittlung, bei der es wichtig ist, nicht automatisch nur nach Defizitsituationen zu fragen oder zu suchen – nach dem Feuerwehrprinzip: Gelöscht wird erst, wenn es brennt. Ich denke vor allem proaktiv und zukunftsorientiert, arbeite eng mit der Geschäftsführung und den Führungskräften zusammen und habe die Soll-Ziele im Fokus. 

Welche Rolle spielen dabei die Mitarbeiter?
❱ Meine Aufgabe ist es, viele Beratungsgespräche zu führen, um die Mitarbeiter kennenzulernen – und dabei auch herauszufinden, wo die Bedarfe liegen. Es geht darum, die Talente und Stärken von Mitarbeitern zu finden und zu fördern, um s­ie für das Josephs-Hospital bestmöglich einzusetzen. Aber auch darum, Schwachpunkte zu erkennen und sie entsprechend ­zu schließen.

Konnten Sie in den wenigen Wochen, in denen Sie da sind, bereits etwas ändern?
❱ In der kurzen Zeit ging es für mich erst einmal darum, den Alltag der Kollegen kennenzulernen, dafür habe ich unter anderem zwei Wochen in unterschiedlichen Arbeitsbereichen hospitiert, auch mit angepackt. Ich habe bereits viele Bedarfe aufgenommen, sortiere sie gerade. Was ich sagen kann ist, dass „Kommunikation“ auf allen Ebenen ein großes Thema ist. 

Gibt es konkrete Maßnahmen, die Sie bereits ins Auge ­gefasst haben und zeitnah umsetzen werden? 
❱ Aktuell bin ich dabei, ein Fortbildungskonzept zu entwickeln, das unterschiedliche Aspekte und Bereiche abdeckt – von Pflicht­seminaren wie Hygiene- und Brandschutzveranstaltungen bis zum Führungskräftetraining. Der Seminarkatalog für 2017 steht praktisch fest. Dabei werden wir zum einen auf das vorhandene Unternehmenswissen zurückgreifen und eigene Mitarbeiter als Seminarleiter einsetzen, aber auch externe Anbieter einbinden. Ich befasse mich aber auch damit, wie neue Mitarbeiter schneller ins Unternehmen eingebunden werden können. So sollen die Kollegen schon am ersten Tag einen guten Eindruck ihres Arbeitgebers bekommen, Rundgänge gemacht werden, in denen sich alle Abteilungen kurz vorstellen können – und die Kollegen an ihre neuen Arbeitsplätze geführt werden. 


Ausgabe Nr. 3 | 2016

Themen:
Interviews