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Sanfte Sonata

Als eine der ersten Kliniken in Europa führt die Gynäkologische Abteilung im Josephs-Hospital ein Verfahren ein, um Myome schonend aus der Gebärmutter zu entfernen: das SONATA-System.

„Wir können Myome jetzt schnittfrei entfernen.“

Gregor Pschadka und 
Dr. Matthias Engelhardt 

Der unerfüllte Wunsch nach Kindern oder­ starke Regelschmerzen: Nicht selten stec­ken Myome dahinter – gutartige Muskelknoten, die sich in der oder um die Gebärmutter herum einnisten. Etwa 30 Prozent der Frauen sind in Deutschland davon betroffen, meistens kommen sie im gebärfähigen Alter vor. Zum Problem werden sie, wenn Symptome wie Blutungsstörungen auftreten. Wer die Myome nicht behandelt, riskiert, dass sich die Beschwerden verschlimmern – die Geschwulste können eine Größe zwischen einer Traube und einer Pampelmuse erreichen!

„Führten organerhaltende Therapieverfahren wie zum Beispiel die Elektroschlinge oder die Gebärmutterspiegelung bei der Myombehandlung nicht zum Erfolg, konnten wir bisher in schweren Fällen nur die komplette Gebärmutter entfernen“, erklärt Dr. Matthias Engelhardt, Chefarzt der Gynäkologie. Eine solche als Hysterektomie bezeichnete Operation ist für Frauen mit Kinderwunsch keine Option.

Innovatives System

Umso mehr freuen sich Engelhardt und sein Chefarztkollege, Gregor Pschadka, betroffenen Frauen eine minimalinvasive Methode anbieten zu können, die deutschlandweit erst 2016 eingeführt wurde und derzeit nur in zwölf Kliniken möglich ist: Bei der Behandlung mit dem über 120.000 Euro teuren Sonata-System können ­Myome mittels Radiofrequenztherapie und unter Ultraschallkontrolle durch den Gebärmutterhals verödet werden (Kasten rechts). Die Myome bilden sich nach drei bis vier Monaten komplett zurück, Symptome können reduziert werden oder ganz verschwinden. „Diese Behandlung ist ­besonders sanft und kommt ohne Schnitte aus“, so Dr. Engelhardt. Nach circa drei Tagen stationärem Aufenthalt könnten ­Patientinnen das Krankenhaus wieder ­verlassen.

Mit dem ­neuen System werden Myome in der Gebär­mutter verödet.

So funktioniert das Sonata-System

Mit dem Verfahren lässt sich eine Vielzahl von Myom-­Arten gezielt an verschiedenen Stellen behandeln.

1. Der Arzt schiebt die Sonata-Sonde durch den Gebärmutterhals in die Gebärmutter. Die Lage des Myoms wird mit von der Sonde abgegebenen Ultraschallwellen ermittelt.

2. Über die Sonata-Sonde wird Energie abgegeben, um die ­Myome zu veröden und schrumpfen zu lassen.

3. Die Sonde wird umpositioniert, um gegebenenfalls weitere Myome zu behandeln.


Ausgabe Nr. 1 | 2017

Themen:
Serie Fachbegriffe erklärt

Kontakt:

Myom-Sprechstunde
mittwochs, 13 – 16 Uhr
Tel.: 0 25 81 20 1501
Fax: 0 25 81 20 1502
gyn[at]jhwaf.de

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