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Zwischen Kampfsport und Kunst

Tobias Reiker ist Krankenpfleger auf der Intensivstation und kümmert sich um die ihm anvertrauten Patienten. Privat tauscht der 26-Jährige seine Arbeitskleidung, den Kasack, gegen seinen Karate Gi. 

Tobias Reiker hält sich in seiner Freizeit mit der asiatischen Sportart Karate fit.

„Karate bedeutet für mich sich nur auf Bewegung, Atmung und Kraft zu konzentrieren. Es bedeutet, ein besseres Körpergefühl zu entwickeln und den Unterschied zwischen schnell und kraftvoll, langsam und entspannt zu fühlen“, beschreibt Reiker. Angefangen hat alles im Jahr 2000. Da war er zehn und besuchte mit Schulfreunden einen Karatekurs für Anfänger in Beelen. Es war ein kleiner Dorf-Kurs, erinnert er sich. Und nur einer hat bis heute weitergemacht: Tobias Reiker.

„Ich habe es mal mit Fußball versucht. War nichts für mich“, meint er. Der ganzheitliche Ansatz von Karate dagegen schon: „Es ist einfach wie Sport und Kunst zugleich. Und es trainiert meinen ganzen Körper“, unterstreicht Reiker. Im tiefen Stand des Shõtõkan-Stils spürt er jeden Muskel und die Spannung in seinem Körper – es gehe bei seinem Sport darum, die innere Balance zu finden, sich auf das Wesentliche zu fokussieren. Die gelenkschonende Kombination aus Kraft- und Ausdauertraining bereite ihn zudem bestens auf den Arbeitsalltag als Krankenpfleger vor. „Eine bessere Rückenschule gibt es nicht.“ 

Etwa sechs Stunden pro Woche trainiert der Krankenpfleger, der den ersten Dan (Schwarzer Gürtel) hat. Nächsten Sommer möchte er den zweiten machen – eine Prüfung, bei der es um Stil, Freikampf und Choreografie geht. Auf Medaillenjagd ist er zwar nie gegangen, bei den deutschen Meisterschaften im Freikampf hat er sich trotzdem schon einmal den dritten Platz erkämpft. „Ich wollte Karate aber nicht als Wettkampfsport betreiben. Es macht mir einfach Spaß, mich mit anderen zu messen“, sagt Reiker. 

Karatetipp: Ein bisschen Asien in und um Warendorf

Karate ist ein Sport, der den ganzen Körper trainiert. Um Techniken richtig auszuführen, muss man gelenkig sein und gedehnte Muskeln haben. Übungen und Bewegungen stärken Bauch- und Rückenmuskulatur. Da die physiologischen Abläufe natürlich sind, ist die Sportart sehr gelenkschonend. Abgesehen vom Körper fordert Karate auch den Geist: Die Regeln und ethischen Grundsätze, an denen sich die asiatische Sportart orientiert, erfordern Respekt und Disziplin gegenüber anderen. Wer mal reinschnuppern, sich einen Karate Gi überstreifen und fühlen möchte, was Tobias Reiker so begeistert, der kann Karate unter anderem in Beelen und Warendorf ausprobieren. 

Infos:

Hojo
www.karate-beelen.de

Kamakura
www.kamakura-warendorf.de


Ausgabe Nr. 2 | 2017