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Erkennungszeichen: grüner Kittel

Seit 25 Jahren stehen die Grünen Damen und Herren im Josephs-Hospital den Patienten zur Seite

„Sie sind aus dem Josephs-Hospital nicht mehr wegzudenken“, unterstreicht die Leiterin des Pflegedienstes Sigrid Krause. „Ihr ehrenamtliches Engagement hält uns zusammen“, lobt Klinikvorstand Peter Goerdeler. „Die Mitarbeiter des Josephs-Hospitals heilen die Menschen. Die Grünen Damen und Herren heilen deren Seelen“, sagt der Kuratoriumsvorsitzende Rainer Budde. Wenn so viele anerkennende Worte zu einem Reigen werden, kann die Farbe der Hoffnung nicht weit sein: Seit 25 Jahren – seit dem 13. Mai 1992 – bereichern die Grünen Damen und Herren mit ihrem Engagement das Josephs-Hospital. Aktuell sind 14 Frauen und ein Mann zwischen 50 und 80 Jahren auf den Stationen unterwegs. Ihr Erkennungszeichen: die grünen Kittel. Ihre Aufgabe: für kranke, manchmal alte, auch einsame Patienten da sein, ihnen Ängste und Sorgen nehmen. Sie zu unterstützen und helfen, wo es geht.

„Man braucht Talent im Umgang mit Menschen und Empathie“, betont Doris Riesenbeck, seit drei Jahren Leiterin der Grünen Damen und Herren im Josephs-Hospital. Keine guten Voraussetzungen bringen Menschen mit, die Schwellenängste haben – und sich unwohl fühlen, wenn es um Themen wie Krankheit und Tod geht. Ganz im Gegenteil: „Wir lachen auch sehr gerne, gemeinsam mit den Patienten, aber auch innerhalb der Gruppe“, betont die Leiterin. Zudem werde niemand ins kalte Wasser geworfen: „Wir schauen genau hin, ob sich Interessenten für unsere Arbeit auch eignen.“ Der Wille, sich durch Fortbildungen auf die Aufgabe vorzubereiten und sich regelmäßig weiterzubilden, wird vorausgesetzt. Die Liebe zum Menschen und die Freude am Leben, das hätten alle im Team ohnehin gemeinsam. „Und die Dankbarkeit, dass es uns allen so gut geht“, so Riesenbeck.

Wie läuft ein Patientenbesuch ab?

Jeden Mittwochvormittag treffen sich die Grünen Damen und Herren im Josephs-Hospital, nach einer kurzen Vorbesprechung teilen sich die Ehrenamtlichen auf den Stationen auf. Bevor der Kontakt zu den Patienten hergestellt wird, gibt es einen Austausch mit der Stationsleitung, um sich besser auf die jeweiligen Umstände einzustellen: Hört der Patient schlecht? Kommt er gerade frisch von einer OP? Hat er erst kürzlich eine schlechte Diagnose erhalten? „Jeder Mensch reagiert anders auf seine Krankheit, der eine möchte darüber sprechen, der andere will eher in Ruhe gelassen werden“, erklärt Doris Riesenbeck. Betrete sie ein Zimmer, müsse sie innerhalb von Sekunden die Situation richtig einordnen und auf viele kleine Details achten. Zudem komme es auch auf die zwischenmenschliche Chemie der Gesprächspartner an: „Wir alle besitzen unterschiedliche Charaktere. Und so unterschiedlich jeder Patient ist, so individuell sind auch wir“, sagt die Leiterin weiter. Dass sie abgewiesen wird, kommt nicht oft vor. „Wir haben ja alle unsere Lebenserfahrungen, darunter auch schmerzliche.“ Neben dem Zuhören gehe es bei ihrer Arbeit  auch  darum, den Patienten kleinere Wünsche zu erfüllen: Die Grünen Damen und Herren machen Besorgungen, schreiben Briefe oder gehen mit den Patienten spazieren.

Wie kann ich mitmachen?

Melden können sich Interessierte am Empfang im Josephs-Hospital, entweder telefonisch oder persönlich. Die Kontaktdaten werden weitergeleitet. Um herauszufinden, ob man für die Aufgabe geeignet ist, bekommen Interessierte die Möglichkeit, einen Tag eine „Grüne Dame“ oder einen "Grünen Herren" zu begleiten. 

Doris Riesenbeck (l.) tauscht sich vor ihrem Rundgang mit Krankenschwester Ursula Laffien aus.

Ausgabe Nr. 2 | 2017

Themen:
Serie Ehrenamt

Kontakt: 

Grüne Damen und Herren
Tel.: 02581/200
Fax: 02581/20-1003
info[at]jhwaf.de

Weitere Informationen zu den Grünen Damen und Herren finden Sie hier.