DEBUG-MODE

Wahrheit oder Mythos?

Sie werden von Generation zu Generation weitergegeben und halten sich hartnäckig: angebliche Wahrheiten über Gesundheitsfragen, die wir schon in der Kindheit gehört haben. Doch stimmt dieses Halbwissen wirklich? Wir sind vier Gesundheits­mythen auf die Spur gegangen.

Nasenbluten? Kopf in den Nacken …

… oder? Lieber nicht! Nasenbluten entsteht, wenn ein Blutgefäß in der Nasenschleimhaut platzt. Wer dann nach altbekannter Volksweisheit den Kopf in den Nacken legt, sorgt dafür, dass das Blut in den Rachen und schließlich in den Magen fließt – Übelkeit kann die Folge sein. Besser ein kühles Tuch in den Nacken legen oder die Nasenflügel leicht zusammendrücken. Alternativ: Brot, Zwieback oder Kekse kauen – denn Mundtrockenheit kann über eine Schleimhaut­reaktion das Nasenbluten stoppen.

Setz dich nicht auf kalte Steine, das gibt eine Blasenentzündung!

Diese Warnung kennen viele von ihrer Großmutter. Doch ist Kälte wirklich der Auslöser für eine Blasenentzündung? Ganz klar: nein. Auslöser für eine Harnwegsentzündung sind immer Bakterien, die über die Harnröhre in die Blase gelangen. Niemand bekommt also eine Blasenentzündung, nur weil er sich verkühlt hat. Doch ganz unrecht hatten unsere Omas nicht: Ein warmgehaltener Unterleib kann die Ausbreitung der Bakterien hemmen. Denn Wärme fördert die Durchblutung und damit die körpereigene Schutzfunktion.

Ein Apfel den Tag erspart den Arzt.

Schon Goethe soll jeden Abend einen Apfel gegessen haben. Er wurde 82 Jahre alt, zu seinen Lebzeiten ein hohes Alter. Aber lag das tatsächlich an seiner Essgewohnheit? Feststeht: Ein Apfel kann keine Medizinwunder vollbringen. Er enthält zwar über 20 verschiedene Spurenelemente, viele Vitamine und Mineralien – ein einziger Apfel pro Tag reicht jedoch nicht für eine gesunde Ernährung aus. Experten empfehlen fünf Portionen Obst und Gemüse täglich, um das Immunsystem dauerhaft vor Krankheiten zu schützen.

Knöchel-Knacken ist schädlich!

Der eine kann das Geräusch nicht ertragen, der andere macht es unbewusst ständig: Knöchel knacken. Wenn Gelenke knacken, ist das kein Zeichen für kaputte Gelenke. Hier entsteht beim Überdehnen ein Vakuum, das nicht mehr mit Gelenkschmiere gefüllt werden kann. Gase bilden kleine Bläschen und verursachen durch Zug oder Druck das knackende Geräusch. Wirklich schlimm ist das Knacken in den meisten Fällen nicht – und es führt auch nicht zu einer frühzeitigen Abnutzung der Gelenke. Geht das Knacken allerdings mit Schmerzen einher, kann eine ernste Krankheit oder Verletzung hinter dem Geräusch stecken. Dann gilt: bitte zum Arzt!


Ausgabe Nr. 2 | 2018

Themen:
Sonstige