Insulin ist überlebenswichtig: Es ist das zentrale Hormon zur Regulation des Energiehaushalts und für die Aufnahme von Zucker in die Körperzellen unerlässlich. Leiden Menschen aber unter Diabetes, liegt ein dauerhaft zu hoher Blutzuckerspiegel – auch Hyperglykämie genannt – vor. Oft muss dann Insulin gespritzt werden, um den Blutzuckerspiegel zu normalisieren. Dieser kann auch zu niedrig ausfallen, dann spricht man von Hypoglykämie.
Die Hyperglykämie beschreibt einen zu hohen Blutzuckerspiegel, der typisch für Diabetes ist. Bei der Zuckerkrankheit besteht entweder eine Insulinresistenz (Typ-2-Diabetes) oder ein absoluter Insulinmangel (Typ-1-Diabetes). Die Glukose im Blut kann nicht mehr richtig verarbeitet werden. Das führt zu Funktionsdefiziten und gefährlichen Kettenreaktionen verschiedener Organsysteme. Zu hohe Zuckerwerte sind: ein Gelegenheitsblutzucker (unabhängig von der letzten Mahlzeit) über 200 oder ein Nüchternblutzucker (mehr als acht Stunden nach der letzten Mahlzeit) über 126 Milligramm Zucker pro Deziliter Blut (mg/dl). Wichtig ist also, den Langzeitzuckerwert des „HbA1c“ zu messen. Zum Vergleich: Gesunde Erwachsene haben einen Blutzuckerspiegel um etwa 100 mg/dl, der abhängig von Lebensgewohnheiten schwanken kann.
Erst bei deutlich erhöhten Werten (normalerweise 250–400 mg/dl entwickeln Betroffene zunächst uncharakteristische Symptome wie Müdigkeit, starken Durst, erhöhten Harndrang oder Übelkeit. Halten diese Symptome an, kann es zum medizinischen Notfall kommen. Beim Typ-2-Diabetes nennt man dies „Hyperosmolares Koma“, Typ-1-Diabetes-Patienten entwickeln zusätzlich eine fatale Übersäuerung im Blut (Ketoazidose).
Im Gegensatz zur Hyperglykämie treten bei der Unterzuckerung (Hypoglykämie) fast immer sofort Symptome auf, wenn der Blutzuckerspiegel unter 60 mg/dl liegt. Häufig erscheint sie als Nebenwirkung einer Behandlung mit blutzuckersenkenden Medikamenten (z. B. Insulin). Heißhunger, Übelkeit, Schweißausbrüche sowie Zittern können erste Vorboten sein. Reagieren Betroffene nicht rechtzeitig, können Seh- oder Sprachstörungen, Bewusstlosigkeit und Krampfanfälle folgen.
Wie können Diabetiker Notfällen vorbeugen?
» 1. Informieren Sie Ihr Umfeld über Ihre Erkrankung.
» 2. Haben Sie immer Ihren Diabetes-Notfallausweis dabei.
» 3. Stellen Sie ein Notfall-Päckchen zusammen und haben Sie es immer zur Hand, z. B. mit Traubenzucker, Blutzuckermessgerät, Insulinpen.
» 4. Achten Sie auf die Symptome Ihres Körpers und handeln Sie schnell, wenn Sie Hilfe benötigen.
» 5. Messen Sie regelmäßig Ihren Blutzuckerwert.