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Im Gespräch mit ...

Von Vietnam nach Warendorf! Vor zwei Jahren hat Manh Hoang Ho seine Reise nach Deutschland angetreten. Die Route führte ihn zum Josephs-Hospital: Mit einer Ausbildung zur Pflegefachkraft möchte er in Zukunft Menschen helfen. Im Interview berichtet er über seinen Weg auf der Zielgeraden.

Manh Hoang, warum möchtest Du anderen Menschen helfen?
❱ Ich habe selbst erlebt, wie es ist, Hilfe zu benötigen. In meiner Familie zum Beispiel: Meine Oma ist krank, sie hat oft Rückenschmerzen und ist auf Hilfe angewiesen. Im Vergleich zu anderen Ländern sind Pflegeberufe in Vietnam nicht so weit verbreitet. Dort ist es häufig üblich, dass die Angehörigen ihre Mitmenschen pflegen.

Und Du warst ein Teil der häuslichen Pflege?
❱ Genau. Das hat mir viel gegeben und war ein Grund, auch beruflich anderen Menschen helfen zu wollen.

Wie bist Du dann auf Deutschland aufmerksam geworden?
❱ Ich habe viel im Internet recherchiert. Und dabei erfahren, dass hier viele Pflegekräfte gesucht werden. Also habe ich mich entschieden, 2021 mithilfe einer Agentur nach Warendorf zu kommen, um eine Ausbildung zur Pflegefachkraft im Josephs-Hospital zu absolvieren.

Wie läuft Deine Ausbildung hier im JHW ab?
❱ Zunächst habe ich sechs Monate die deutsche Sprache erlernt und ein Sprachzertifikat erhalten. Erst dann ging es mit der Ausbildung los, die aus einem theoretischen und einem praktischen Teil besteht. Die praktische Ausbildung findet hier im JHW statt. Insgesamt geht die Ausbildung drei Jahre, derzeit befinde ich mich im zweiten Lehrjahr.

Wie gefällt es Dir nach zwei Jahren im JHW? Hast Du Dich gut eingelebt?
❱ Ich fühle mich hier wie zu Hause! Zwar hatte ich anfangs ein paar Schwierigkeiten mit der Sprache, aber dank meiner Kollegen habe ich mich schnell zurechtgefunden. Sie stehen mir immer bei, erklären mir Dinge, die ich vielleicht nicht sofort verstehe. Die Hilfsbereitschaft unter den Kollegen im Krankenhaus ist toll – und dafür bin ich sehr dankbar.

Welche Aufgaben gehören zu Dir und Deinen Teamkollegen?
❱ Zu unseren Hauptaufgaben zählen die Grund- und Verbandspflege, also unter anderem die Wundversorgung und Körperpflege wie Waschen, Duschen und Toilettengänge. Auch messe ich die Vitalzeichen der Patienten. Dafür war ich schon in vielen Abteilungen unterwegs, zum Beispiel in der Geriatrie, Ambulanz und Langzeitpflege.

Das klingt sehr spannend! Warum macht Dir der Job besonders viel Spaß?
❱ Wenn die Patienten Beschwerden oder Schmerzen haben, kann ich ihnen helfen. Ich gehe auf sie ein, beruhige sie und tue alles, damit es ihnen wieder gut geht. Dann bin auch ich glücklich – und das ist ein schönes Gefühl.

Hast du schon eine Vorstellung, wie es nach der Ausbildung für Dich weitergeht?
❱ Ich möchte weiterhin in der Pflege im Einsatz sein – am liebsten hier im JHW. Der Beruf und auch das Krankenhaus haben so viele Facetten, die ich alle noch erkunden möchte. Und was gibt es Schöneres, als für andere Menschen da zu sein und sie wieder glücklich zu machen?


Ausgabe Nr. 2 | 2023

Themen:
Interviews