Liebe Patientinnen, liebe Patienten,
Bewegungsmangel, Stress, Verschleiß: Rückenschmerzen sind längst zur Volkskrankheit geworden. Schätzungen zufolge betreffen sie bis zu 85 Prozent aller Deutschen im Laufe ihres Lebens mindestens einmal. Etwa jeder Vierte hält die Beschwerden nicht mehr aus und nimmt medizinische Hilfe in Anspruch. Und über Rückenschmerzen klagen nicht mehr nur ältere oder vorerkrankte Menschen. Auch unter Kindern und Jugendlichen ist das Phänomen verbreitet.
Ursachen und Diagnostik
Die Ursachen für Rückenschmerzen sind vielfältig: Sie reichen von angeborenen Fehlbildungen, Fehlhaltung, beruflicher Belastung und Bewegungsmangel bis hin zu Arthrose (Verschleiß) der Wirbelgelenke und Erkrankungen der Bandscheibe. Genauso gut können aber auch Entzündungen, Krebsleiden, Wirbelgleiten und Brüche hinter den Beschwerden stecken. Damit Sie im wahrsten Sinne des Wortes wieder aufrecht durchs Leben gehen können, deckt das Department für Wirbelsäulenchirurgie und Neurochirurgie das komplette Spektrum der konservativen und operativen Wirbelsäulentherapie ab.
An erster Stelle steht für das eingespielte Team um den ärztlichen Leiter Dr. Matthias Leunert ein persönliches Anamnesegespräch und ausführliche Diagnostik. Wo und wie treten die Schmerzen auf? Wie lange existieren die Beschwerden schon? Liegen Grunderkrankungen vor? Dieser vertrauensvolle und sorgfältige Austausch auf Augenhöhe bildet das Fundament für ein patientenspezifisches und zielgerichtetes Therapiekonzept. Die Anamnese (Befragung) stellt dabei den ersten Schritt der sogenannten Stufendiagnostik dar. Im Anschluss erfolgt die exakte Untersuchung mithilfe hochmoderner und bildgebender Verfahren wie Röntgen-, CT- und MRT-Aufnahmen. So ist gewährleistet, den für den Patienten optimalen und Lösungsweg zu finden.
Konservative oder operative Behandlung
Im Rahmen der Stufendiagnostik wird das individuelle Therapiekonzept für den Patienten festgelegt. Häufig reichen bei Rückenschmerzen konservative Behandlungsverfahren aus, etwa um Gelenk- und Wirbelblockaden oder Verspannungen zu lösen. Dazu zählen zum Beispiel lokale Betäubungsmittel, die unter Röntgendurchleuchtung oder Ultraschall in die kleinen Facettengelenke im Rücken infiltriert werden. Zeigt die Vorgehensweise Erfolg, kann eine Thermodenervation erfolgen: Bei dieser schonenden Therapiemethode werden schmerzleitende Nerven verödet und stillgelegt, was in der Regel für längerfristige Linderung sorgt.
Erst, wenn alle konservativen Therapie ausgeschöpft sind und keine nachhaltige Besserung in Sicht ist, besprechen wir mit Ihnen eine mögliche Operation. Es ist uns wichtig, Sie bei diesem Weg bestmöglich zu begleiten und über alle Schritte genauestens zu informieren. Bei der Operation selber setzen Dr. Leunert und sein Team auf modernste minimalinvasive Operationsverfahren. Diese auch als „Schlüssellochchirurgie“ bekannte Methode hat zahlreiche Vorteile: Weil sie nur kleine Hautschnitte erfordert, ermöglicht sie eine schnellere Wundheilung, kleinere Narben sowie eine kürzere Rehabilitationszeit. So sinkt das Risiko einer post-operativen Infektion auf ein Minimum und sie kommen deutlich schneller auf die Beine.
Um Ihnen die schnelle Rückkehr in ein bewegtes Leben zu ermöglichen, lassen wir Sie natürlich auch nach der OP nicht alleine: Schon auf Station profitieren Sie von krankengymnastischen Übungen und Physiotherapiestunden, ehe es zurück nach Hause geht. Und auf Wunsch leiten wir auch gerne eine Reha von unserem Sozialdienst in die Wege.
Video aus der Reihe "Fachgespräche" mit Dr. Matthias Leunert