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Gemeinsam gegen Corona!

Patienten durften keinen Besuch mehr empfangen. Viele nicht dringliche Behandlungen und Operationen mussten verschoben werden. Mitarbeiter und Patienten mit einem Mund-Nasen-Schutz gehörten und gehören weiterhin zum täglichen Bild. Die erste Corona-Welle hat das JHW wie alle Kliniken vor besondere Herausforderungen gestellt.

Schritt für Schritt in die Normalität: Das Josephs-Hospital hat die letzten Monate gut gemeistert – und kehrt vorsichtig und mit Augenmaß zurück in einen Klinikalltag, wie man ihn vor der Corona-Krise kannte. Die Patientenzahlen in den ambulanten und stationären Bereichen sowie planbare Operationen nähern sich wieder dem gewohnten Umfang an. Auch das gesetzlich vorgeschriebene strikte Besuchsverbot durfte erfreulicherweise gelockert werden: Alle Patienten dürfen wieder Besucher empfangen – allerdings weiterhin eingeschränkt. Um den Schutz vor einer Ansteckung möglichst umfassend zu gewährleisten, bleiben die umfangreichen Sicherheitsmaßnahmen weiterhin bestehen. Dazu zählt auch die Schleuse, in der Besucher, Patienten und Angehörige auf Fieber, Husten und andere Symptome gescreent werden. 


„Wir konnten die Herausforderungen der Corona-Krise sehr gut meistern, weil wir schnell und konsequent reagiert haben“,


 

erklärt der Ärztliche Direktor Dr. Timm Schlummer. Schon früh hat sich die Klinik auf die Aufnahme und Behandlung von Covid-19-Patienten vorbereitet. Zwei extra eingerichtete Isolierstationen sind mit allen notwendigen medizinischen Geräten ausgestattet worden. „So schützen wir die anderen Patienten vor einer Ansteckung“, erklärt Prof. Dr. Dirk Domagk, Chefarzt für Innere Medizin und Gastroenterologie. Besonders schwere Fälle konnten und können weiterhin auf der Intensivstation behandelt werden. Dafür wurde die Zahl der Intensivbetten und Beatmungsgeräte deutlich erhöht. „Alle Corona-Patienten, die wir bisher intensivmedizinisch betreuen mussten, konnten die Klinik wieder gesund verlassen“, freut sich Prof. Dr. Domagk.

Mundschutz, eine geänderte Wegeleitung und Zugangskontrollen, neue Dienstpläne, Videosprechstunden mit Patienten – die Mitarbeiter des Josephs-Hospitals mussten im Blitztempo in den Krisenmodus schalten. Schon, als sich die ersten Anzeichen einer Corona-Krise am Horizont abzeichneten, passte Michael Peeters den Pandemieplan an und bot eine erste Mitarbeiter-Fortbildung zum Umgang mit dem Virus an. „Wir haben den Ernst der Lage schnell erkannt und alles getan, um Infektionen zu vermeiden“, erklärt der Hygienefachmann. Seit Beginn der Krise tauscht sich die extra einberufene Krankenhauseinsatzleitung regelmäßig über die neuesten Corona-Entwicklungen aus – immer unter Beachtung der umfangreichen gesetzlichen Vorgaben und Richtlinien, die es zügig umzusetzen und anzupassen gilt. Außerdem bekommen alle Klinik-Mitarbeiter regelmäßig E-Mails mit ausführlichen Informationen zur aktuellen Situation. „Es wurde abgestimmt, telefoniert und sehr viel geschult, damit alle Mitarbeiter denselben Informationsstand haben und im Ernstfall unterstützen können. Denn die besten Mittel in der Krise sind Offenheit und Transparenz“, erklärt Michael Peeters.

„Wir sind sehr froh, die erste Infektionswelle so gut überstanden zu haben“, sagt Dr. Timm Schlummer. Entwarnung gebe es aber erst, wenn ein Impfstoff auf den Markt kommt. Bis dahin gilt es, sich weiterhin umsichtig zu verhalten. „Sollte es dennoch zu einer zweiten Infektionswelle kommen, sind wir vorbereitet.“

Mehr Ausgaben, weniger Einnahmen

Gestiegene Materialkosten, weniger Operationen und starke Einbrüche bei der Belegung – auch das Josephs-Hospital hat durch die Corona-Krise starke Umsatzeinbußen zu verzeichnen. Zwar werden seit Mai wieder mehr Patienten mit geplanten Operationen aufgenommen, von einem Normalbetrieb ist aber noch nicht zu sprechen. „Die Belegung liegt immer noch unter der üblichen Auslastung, denn wir halten natürlich auch weiterhin Kapazitäten für Covid-19-Patienten frei – solange, bis es einen wirksamen Impfstoff gibt“, erklärt Vorstandsvorsitzender Peter Goerdeler. Hinzu kämen deutlich gestiegene Materialkosten, zum Beispiel für Atemschutzmasken und Desinfektionsmittel sowie für zusätzliche Beatmungsgeräte. „Die Bundes- und Landesregierungen unterstützen die Krankenhäuser nach Kräften, die wirtschaftliche Lage aber bleibt angespannt“, meint Peter Goerdeler, der gleichzeitig das außergewöhnliche Engagement der Mitarbeiter in dieser schweren Zeit hervorhebt: „Es war und ist schön zu sehen, die Solidarität und den Zusammenhalt zu erleben, der es uns auch weiter ermöglicht, unseren Patienten die bestmögliche medizinische und pflegerische Versorgung zu bieten.“


Ausgabe Nr. 2 | 2020

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Sonstige