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Im Gespräch
mit …

Verena Brandt

Nach ihrer Ausbildung zur Physiotherapeutin im Jahr 2011 und einer kurzen Durchgangsstation in einer Praxis in Hamm arbeitet die 23-Jährige seit September 2012 in der Abteilung für Physiotherapie im Josephs-Hospital. 

Frau Brandt – zum Einstieg mal eine Frage, die Sie als ausgebildete Physiotherapeutin eher stellen, als gestellt bekommen: Wie geht es heute Ihrem Rücken so?
❱ Verena Brandt:  Dem geht es soweit ganz gut. Ich gehe gerne tanzen und betreibe Fitness. Zudem achte ich im Alltag gezielt darauf, wie ich meinen Rücken beanspruche. Dass allgemein Bewegung wichtig ist, um den Rücken zu kräftigen und gesund zu halten, sehe ich natürlich auch täglich an meinen Patienten. Ich weiß aus Erfahrung, was passieren kann, wenn ich nichts tun würde.

Wenn wir uns also mehr bewegen würden, hätten Sie weniger Arbeit?
❱ Unfälle und Überlastung sind natürlich auch mögliche Ursachen für Beschwerden. Es wäre aber gut, wenn sich jeder mindestens zwei Stunden pro Woche bewegt, am besten viermal je 30 Minuten.

Verena Brandt

„Ich hab Rücken“ ist ein Satz, den Sie in ihrem Berufsalltag öfters hören?
❱ Tatsächlich ist es so, dass die meisten Menschen mit Rückenproblemen zu uns kommen. Oft auch Patienten, die an den Folgen eines Bandscheibenvorfalls leiden. Wichtig ist es auf jeden Fall, dass Symptome frühzeitig ernst genommen werden und nicht erst dann, wenn Schmerzen nicht mehr auszuhalten sind. Ganz fatal ist es, wenn Patienten auf eigene Faust Medikamente gegen den Schmerz einnehmen, statt gleich zum Arzt oder zu uns in die Physiotherapie zu kommen.

Die Wahl Ihres Berufes hat auch etwas damit zu tun, dass Sie gerne anderen Menschen helfen?
❱ Unter anderem. Ich interessiere mich aber auch für die Anatomie des Menschen, verstehe gerne seine Zusammenhänge. Das ist der Grund, warum ich mich auf die manuelle Therapie spezialisiert habe. Ich habe das Gefühl, durch die manuelle Therapie dem Patienten besser helfen zu können.  

Manuelle Therapie – klingt nach echter Handarbeit …
❱  … was auch den Tatsachen entspricht. Während meiner zusätzlichen dreijährigen Ausbildung zur Manual- therapeutin habe ich viel über unseren Körper gelernt. Die manuelle Therapie setzt spezielle Handgrifftechniken ein. Je nach Befund lokalisiere oder analysiere ich damit Bewegungsstörungen im Bereich der Extremitätengelenke oder der Wirbelsäule.

Mit welchem Effekt?
❱ Die Techniken eignen sich dabei sowohl zur Schmerzlinderung als auch zur Mobilisation von Bewegungseinschränkungen. Der ganzheitliche Behandlungsansatz der manuellen Therapie gehört nicht zum Standardangebot von physiotherapeutischen Praxen. In unserer Klinikpraxis, die von Bernhard Langhorst geleitet wird, sind wir zwei ausgebildete Manualtherapeutinnen.

Seit Oktober 2014 gehören Sie zudem dem Team der multimodalen Schmerztherapie an.
❱ Seitdem die multimodale Schmerztherapie Ende 2014 in unserem Klinikum von Stephanie Rogge-Wewel etabliert worden ist (siehe auch Artikel auf Seite 14–16, Anm. d. Red.), bin ich gemeinsam mit zwei weiteren Physiotherapeutinnen mit im Boot. Es ist eine andere Art der Patientenzusammenarbeit, wie ich sie aus dem Alltag nicht kenne. Wir beschäftigen uns viel intensiver mit dem Menschen, sehen und behandeln ihn täglich, nutzen unterschiedlichste Methoden, der Kontakt ist sehr eng. Wir können so besser Fort- oder Rückschritte der Schmerzverläufe erkennen – und entsprechende Empfehlungen abgeben. Die interdisziplinäre Arbeit der Fachbereiche funktioniert dabei wirklich gut.

Kollegiale Atmosphäre und gute Zusammenarbeit – fühlen Sie sich im Josephs-Hospital gut aufgehoben?
❱ Ich bin gebürtige Warendorferin, mein Vater hat 13 Jahre als Physiotherapeut im Josephs-Hospital gearbeitet. Dass ich das Umfeld schon vorher kannte, spielt auch eine Rolle, warum ich mich hier von Anfang an wohlgefühlt habe. Dass Bereiche und Kollegen gut miteinander kooperieren, Ärzte, Schwestern und „Physios“ in die Patientenbehandlung mit einbezogen werden, macht die tägliche Arbeit angenehm. Ich freue mich darüber, wenn meine Rückmeldungen und Empfehlungen an- und ernst genommen werden.


Ausgabe Nr. 1 | 2015

Themen:
Interviews

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