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Im Gespräch
mit …

Hans-Bernd Drop

Gelernter Bürokaufmann, Krankenpfleger, OP-Pfleger, Datenschutzfachmann: Hans-Bernd Drop mag es beruflich vielfältig. Seit 1993 arbeitet der 56-Jährige im Josephs-Hospital Warendorf, seit 2007 schaut der „Fachpfleger im Operationsdienst“ ganz besonders genau hin: als Datenschutzbeauftragter des Klinikums.   

Herr Drop – würden Sie sich als besonders ordnungsbewusst einschätzen?  
❱ Hans-Bernd Drop:  Ja, ich habe es schon gerne organisiert und bin ein klar strukturierter Mensch. Eigenschaften, die mir im Berufsalltag sicher weiterhelfen.

Genau zu arbeiten spielt in Ihren Berufen eine zentrale Rolle. Wobei – OP-Pfleger und Datenschutzbeauftragter in Personalunion zu sein, klingt für den Außenstehenden erst einmal nach einer verwegenen Mischung. 
❱ Ganz klar, beide Aufgaben haben an sich nichts miteinander zu tun. Allerdings ist es so, dass ich auch in meiner alltäglichen Arbeit als OP-Pfleger immer die Datenschutzbrille aufhabe. Ich bin besonders sensibilisiert, wenn es um den Schutz von persönlichen Patienten- oder Mitarbeiterinformationen geht. Beide Tätigkeiten ergänzen sich gut und helfen mir dabei, meine Jobs besser auszuüben.

Hans-Bernd Drop

Wie sind Sie denn zu Ihrer Funktion als Datenschutzbeauftragter gekommen?
❱ 2007 ist die Position im Josephs-Hospital neu besetzt worden. Das Thema an sich hat mich schon immer interessiert, es betrifft uns ja alle. Der Datenschutz spielt eine wichtige Rolle in unserer Gesellschaft – zurzeit ist er aktueller denn je. Gerade in einem Krankenhaus spielt der Schutz von Patientendaten eine zentrale Rolle. Die Nebenfunktion des Datenschutzbeauftragten, die ich im Josephs-Hospital seitdem innehabe, nehme ich daher sehr gerne wahr. 

Wo genau setzen Sie denn die Schwerpunkte im Klinikalltag?
❱ Im Grunde beginnt Datenschutz im Josephs-Hospital bereits am Eingang bei der Anmeldung. Darf ich einem Besucher Auskunft geben, ob Patient X gerade in der Klinik stationiert ist? Von da an sind es viele Aspekte, von der Verwaltung bis in den OP, die zu beachten sind. Patientenakten müssen vertraulich und der Austausch von Informationen diskret behandelt werden – eine offene Sprechanlage ist zum Beispiel nicht der beste Kanal, um Patientendaten zu kommunizieren.

Das Josephs-Hospital ist in Sachen Datenschutz gut aufgestellt?
❱ Ja, das Thema wird sehr ernst genommen – dafür sorge ich mit. Über Lehrgänge und Fachliteratur habe ich mich in den vergangenen Jahren immer tiefer mit der Materie befasst. Dieses Wissen gebe ich an Mitarbeiter über Schulungen weiter. Datenschutz gehört einfach zum Gesamtpaket einer patientenorientierten Klinik dazu.

Würden Sie ganz auf Ihren Beruf als OP-Pfleger verzichten wollen?
❱ Keineswegs. Der direkte Kontakt zum Patienten ist mir wichtig – auch wenn die meisten Operationen unter Anästhesie erfolgen. Als gelernter Krankenpfleger sehe ich aber nicht nur die technische Seite meiner Arbeit, sondern auch die menschliche. Ich möchte, dass es dem Patienten vor und während einer OP und auch bei der Nachversorgung an nichts fehlt.

Was genau sind denn die Aufgaben eines OP-Pflegers?
❱ Es ist eine Arbeit, die teilweise über mehrere Stunden höchste Konzentration erfordert. Wir reichen zum Beispiel dem operierenden Arzt die benötigten Instrumente und stellen während der OP alle benötigten Materialien griffbereit an den richtigen Platz. Die Pflege und Desinfektion der Operationsinstrumente sowie die Verwaltung der Materialien ist eine weitere wichtige Aufgabe der OP-Pfleger. Und natürlich die OP-Dokumentation – die selbstverständlich streng nach Datenschutzrichtlinien erfolgt.


Ausgabe Nr. 2 | 2015

Themen:
Interviews