DEBUG-MODE

Bösartig heimtückisch: Pankreaskrebs

Im Josephs-Hospital können Tumore in der Bauchspeicheldrüse früh erkannt und behandelt werden.

Chefarzt Prof. Christoph M. Seiler rät dazu, auf Warnzeichen zu achten, die auf ein Pankreaskarzinom hinweisen könnten.

Angefangen hat es bei Manfred T.* mit Bauchschmerzen: „Ich verspürte nachts einen starken Druck im Oberbauch“, erinnert sich der 53-Jährige. Hinzu kam eine anhaltende Übelkeit. Als sich sein Zustand verschlechterte, fand er den Weg zu Prof. Dr. Christoph M. Seiler, Chefarzt der Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie im Josephs-Hospital.

Seine Diagnose nach einer Magnetresonanztomografie und Endosonografie: In der Bauchspeicheldrüse von Manfred T. hatte sich ein bösartiger Tumor breitgemacht. „Die Diagnose erfolgte gerade rechtzeitig, um ihn operativ zu entfernen“, erklärt Prof. Seiler. Bei rund 80 Prozent der Patienten mit einem Pankreaskarzinom, der medizinische Fachbegriff für Bauchspeicheldrüsenkrebs, ist eine Operation nicht mehr möglich. „Weil der Tumor bereits in die Leber metastasiert oder zudem schwer zugänglich ist“, so der Chefarzt. Manfred T. hatte Glück: Sein Krebs wurde frühzeitig erkannt – kommt der Befund zu spät, sind die Heilungschancen kaum absehbar, fast 95 Prozent der Erkrankten sterben innerhalb von nur fünf Jahren. „Die Krankheit ist auch heute noch schwierig zu erkennen und wird häufig zu spät entdeckt, weil sie im frühen Stadium kaum Beschwerden macht. Wichtig ist es, dass Betroffene auf eine Reihe von Warnzeichen achten“, sagt Prof. Seiler. „Zudem können Rauchen, ein erhöhter Alkoholkonsum und chronische Entzündungen der Bauchspeicheldrüse das Risiko für einen Tumor erhöhen.“

Wer auf Symptome schnell reagiere, hätte guten Chancen auf eine erfolgreiche Therapie. Tumore in der Bauchspeicheldrüse lassen sich mithilfe einer Computertomografie, einer Magnetresonanztomografie oder einer Endosonografie (Ultraschall im Rahmen einer Magenspiegelung) ausfindig machen. „Die Diagnostik im Josephs-Hospital ist herausragend. Bei den Untersuchungen spielt vor allem die Erfahrung des Mediziners eine wesentliche Rolle“, unterstreicht Prof. Seiler, der seit seiner Zeit in der Chirurgischen Universitätsklinik Heidelberg als Experte auf dem Gebiet gilt. An Bauchspeicheldrüsenkrebs erkranken in Deutschland jährlich rund 17.000 Menschen. „Bei uns im Josephs-Hospital diagnostizieren wir mehr als 100 neue Erkrankungen im Jahr“, so Prof. Seiler. „In einem von fünf Fällen können wir operieren.“ Die Alternativen zu einer OP: Strahlen- oder Chemotherapie, die die Lebensqualität der Patienten in der verbleibenden Zeit zwar erhöhen, sie aber sehr selten heilen können.

* Name von der Redaktion geändert

Folgende körperliche Warnzeichen weisen auf ein Pankreaskarzinom hin:

❱ zunehmende Schmerzen im Bauchraum oder/und im Rücken
❱ starker Gewichtsverlust 
❱ Gelbsucht, bei der es zu auffälligen gelblichen Verfärbungen von Haut und Augen kommt
❱ Verfärbung des Urins (braun) und des Stuhlganges (hell)
❱ Appetitverlust und Übelkeit
❱ Harndrang, bei gleichzeitigem Auftreten eines starken Durstgefühls
❱ neu auftretender Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit)


Ausgabe Nr. 2 | 2017

Themen:
Serie Fachbegriffe erklärt

Ihr Kontakt:

Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie
Telefon: 0 25 81 / 20 - 1301
Telefax: 0 25 81 / 20 - 1302
E-Mail: achi[at]jhwaf.de

Weitere Informationen zum Fachbereich finden Sie hier.