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Ein gesunder Arbeitgeber

Etwa 30.000 stationäre und ambulante Patienten vertrauen sich jedes Jahr dem Josephs-Hospital an. Dass sie sich gut aufgehoben fühlen, dafür sorgen mehr als 500 Mitarbeiter aus diversen Berufsgruppen – jeder Einzelne auf seine Weise.

In Warendorf und der Region ist das Josephs-­Hospital einer der größten Arbeitgeber. Ärzte und Pflegekräfte arbeiten hier, aber auch medizinferne Berufsgruppen, ohne deren Einsatz das Mikrosystem „Krankenhaus“ nicht funktionieren würde. „Die Möglichkeiten im Josephs-Hospital sind vielfältig“, erklärt der Vorstandsvorsitzende Peter Goerdeler. Neben den klassischen Krankenhausberufen wie Pflege und Medizin finden sich auch Jobs wieder, auf die man nicht gleich kommt – zum Beispiel Sozialarbeiter, Sekretärinnen, Elektriker, Schlosser, IT-Fachleute, Kaufleute oder Gärtner.

Vorstandsvorsitzender Peter Goerdeler (43) mit Vorstandsassistentin Eleonora Lind (28) – „Das Josephs-Hospital ist ein familiär geprägtes Krankenhaus. Wir haben noch eine Größe, die sicherstellt, dass bei uns jeder jeden kennt. Es gibt kurze Dienstwege, auch zur Führungsebene.“
Björn Zahl (36), Pfleger in der Zentralen Notaufnahme: „2010 habe ich im JHW angefangen. Sehr schön finde ich, dass unser Haus aufgrund der übersichtlichen Größe nicht so anonym ist.“

Bewerbungen von überall

Entsprechend vielfältige Bewerbungen landen jedes Jahr auf den Tischen der Personalabteilung, insgesamt rund 500. „Die Leute bewerben sich von überallher. Ich habe schon den Eindruck, dass es sich überregional herumspricht, dass hier in Warendorf etwas entsteht, wir viel umsetzen und ein gutes Klima herrscht, in dem gerne gearbeitet wird“, freut sich Goerdeler. Gerade für Ärzte gibt es viele Bereiche mit einem breiten Fächerspektrum, „zum Beispiel die Palliativeinheit oder die hochspezialisierte kardiologische Abteilung“, so Goerdeler. Das Gleiche gelte auch für den Pflegebereich, ergänzt Pflegedirektorin Sigrid Krause. „Von der Aromatherapeutin über die Kinästhetiktrainerin bis zum Wundmanager, Diabetesexperten und dem Podologen gibt es viele interessante Stellen.“ Grundsätzlich freue man sich über jede Bewerbung.

„Aufgrund der zunehmenden Patientenversorgung sucht das Josephs-Hospital in sämtlichen Pflegebereichen, besonders in der Intensivpflege, der Zentralen Notaufnahme und im OP. Aber auch in ärztlichen Fachbereichen werden aufgrund der Leistungsentwicklung zusätzliche Ärzte gesucht.“

Barbara Schulze Eilfing (37), Oberärztin Allgemeinchirurgie: „Im August 2016 habe ich als Fachärztin begonnen, seit Juli bin ich Oberärztin. Die Aufstiegschancen empfinde ich hier als sehr gut.“
Bernd Frense (45), Betriebsgärtner: „Mit zwei Teilzeitkräften bin ich für die rund 25.000 Quadratmeter große Außenanlage zuständig. Seit 18 Jahren arbeite ich hier. Als ausgebildeter Garten- und Landschaftsbauer führe ich auch anfallende Aufgaben im Innenausbau aus oder übernehme klassische Pflasterarbeiten.“

Positive Zahlen, mehr Freiräume

„Natürlich haben wir die gleichen Probleme wie viele andere Krankenhäuser auch. Das aktuelle Finanzierungssystem geht zulasten von Mitarbeitern, auch wir würden uns wünschen, noch mehr Leute beschäftigen zu können“, unterstreicht Goerdeler. Die engen Finanzierungsgrenzen, die von außen vorgegeben werden, ließen das nicht immer zu. „Also haben wir uns in den letzten beiden Jahren auf den Weg gemacht, um Lösungen zu finden, die Ärzte und Pflegekräfte entlasten – und wirtschaftlich realisierbar sind.“ Dafür habe man unter anderem speziell qualifiziertes Personal für bestimmte Aufgabenbereiche ein- oder abgestellt, die sehr zeitintensiv sind (siehe weiter unten im Artikel). 

„Das große Vertrauen, das uns die Bevölkerung in und um Warendorf entgegenbringt, macht uns das erst möglich – die Patientenzahlen sind in den letzten drei Jahren um 20 Prozent gestiegen.“ Das sorge erst für die wirtschaftlichen Möglichkeiten. Und mache das Josephs-Hospital zu einem starken und zuverlässigen Arbeitgeber – für viele Berufsgruppen.

Abdelkhalek Baggar (30), Praktikant Marketingabteilung: „Ich bin ausgebildeter Automatisierungstechniker und 2010 aus meinem Heimatland Marokko nach Deutschland gekommen. Derzeit mache ich eine Ausbildung zum Gesundheitskaufmann, in diesem Rahmen absolviere ich hier ein sechsmonatiges Praktikum.“

Familiär, flexibel, fair

Ich erlebe tagtäglich einen sehr hohen Identifikationsgrad und ausgesprochene Freundlichkeit der Mitarbeiter“, sagt Vorstandschef Peter Goerdeler. Für ein gutes Arbeitsklima sorgen zudem freiwillige Leistungen, die das Josephs-Hospital seinen Mitarbeitern bietet:

❱ Programm JosephsPlus
Als erstes und einziges Krankenhaus der Region wurden Lebensarbeitszeitkonten geschaffen, in denen Mitarbeiter Geldbestandteile und Arbeitgeberbeiträge ansparen können, um diese später einzusetzen. Zum Beispiel um die Elternzeit zu verlängern, ein „Sabbatical“ einzulegen oder bei vollem Lohn früher in Rente zu gehen.

❱ Kurzzeitkonten
Jede zu viel gearbeitete Minute wird erfasst. Mitarbeiter bekommen die Mehrarbeit in Freizeit oder vergütet ausgeglichen.

❱ Mobile Arbeit
Die Möglichkeit von Home-Office nutzen nicht nur Mitarbeiter mit Bürojobs, sondern beispielsweise auch die Stationsleitung, die in Ruhe den Dienstplan schreiben möchte. 

❱ Berufsunfähigkeitsversicherung
Unabhängig von der Berufsgruppe können Mitarbeiter bald über eine vereinfachte Gesundheitsprüfung eine Berufsunfähigkeitsversicherung mit einem einheitlichen Tarif zu niedrigen Prämien abschließen. 

❱ Fortbildung
Das Budget für interne Weiterbildung ist in den letzten drei Jahren von 80.000 auf 150.000 Euro erhöht worden. Eine neu eingestellte Personalentwicklerin findet mit Mitarbeitern deren Potenziale heraus, um persönliche Stärken gezielt zu fördern. Im Zentrum stehen zudem Führungskräftetrainings.

❱ Transparenz
Das Josephs-Hospital schafft viel Transparenz, um die Belegschaft über interne Ziele und Veränderungen regelmäßig zu informieren, zum Beispiel auf Betriebsversammlungen, vierteljährlich mit einem Brief über die Gehaltsabrechnungen und nach und nach in Mitarbeiterjahresgesprächen.

❱ Radelnde Mitarbeiter
Mitarbeiter können über das Josephs-­Hospital günstiger Fahrräder leasen, um den Arbeitsweg radelnd zurückzulegen.

❱ Kommunales Versorgungswerk
Mitarbeiter können eine Betriebsrente beziehen, die Beiträge finanziert ausschließlich der Arbeitgeber. 

Neue Berufsgruppen im JHW

Um Ärzte und Pflegekräfte zu unterstützen, sind im Josephs-Hospital in den letzten Jahren Aufgaben an speziell qualifizierte Berufsgruppen delegiert worden. „Im ärztlichen Bereich haben wir zum Beispiel einen Blutentnahmedienst eingeführt. Vorwiegend medizinische Fachangestellte kommen dafür auf die Stationen. Dadurch entlasten wir die Ärzte rein rechnerisch um eine ganze Arztstelle“, betont Vorstandsvorsitzender Peter Goerdeler. In einigen Fachabteilungen wurde zudem damit begonnen, mit Physician Assistants zu arbeiten – studierte Mitarbeiter, die die Ärzte bei der täglichen Routinearbeit unterstützen: zum Beispiel bei der Dokumentation oder bei der Koordination von Untersuchungen. Seit November hat zudem eine Stationsapothekerin einen Blick auf die Patienten, die viele Medikamente einnehmen müssen. Ihre Aufgabe: die Wechselwirkungen und Nebenwirkungen von Medikamenten noch besser zu kontrollieren. „Dies schafft nicht nur für Ärzte und das Pflegepersonal eine Entlastung, sondern bietet den Patienten zusätzlich einen echten Mehrwert“, so Goerdeler.

Unterstützung für Pflegekräfte
„Um im Pflegebereich personelle Engpässe zu kompensieren, haben wir einen Pool an Aushilfen geschaffen, die kurzfristig einspringen. Mitarbeiter, die einen freien Tag haben, müssen so nicht ins Krankenhaus gerufen werden“, erklärt Pflegedirektorin Sigrid Krause. Darüber hinaus sind im Warendorfer Krankenhaus in den letzten zwei Jahren noch weitere Berufe etabliert worden, die für strukturelle und organisatorische Entlastung sorgen:

Patienten-Hol-Bringdienst ... übernimmt die zeitaufwendige Aufgabe, Patienten unter anderem zu den diversen Untersuchungen zu fahren.

Versorgungsassistenten ... lösen auf den Stationen die Materialbestellung aus und übernehmen das Einräumen in die Regale. Bettendienst ... bereitet die Betten hygienisch auf.

Stationssekretäre ... entlasten Pflegekräfte bei der administrativen Arbeit, übernehmen Telefondienste und die Dokumentation.

Stationshilfen ... üben Tätigkeiten wie das Austeilen von Essen oder das Bettenbeziehen aus.

v.l.n.r.: Ina Tiessen (26), Physician Assistant: „In meiner Funktion übernehme ich seit 2016 ärztliche Tätigkeiten, eine vielfältige Arbeit, die mir sehr viel Spaß macht.“ Johanna Rau (26), Medizinstudentin im praktischen Jahr (PJ): „Ich mache mein PJ in der Allgemein- und Unfallchirurgie und bin total begeistert, alle sind freundlich, die Ausbildung ist fachlich fundiert. Ein angenehmes Umfeld, um hereinzuwachsen.“ Anja Liddell (50), Physiotherapeutin: „Ich bin seit 15 Jahren im Haus, arbeite in der Unfallchirurgie und der Palliativ­station. Viele Kollegen kenne ich seit Langem, es gibt wenig Fluktuation.“

Ausgabe Nr. 3 | 2017

Themen:
Titelgeschichte