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Immer einen Schritt weiter

2018 feiert das Josephs-Hospital sein 175-­jähriges Bestehen. Eine lange Geschichte steckt dahinter. Zu Ende erzählt ist sie aber nicht. Kuratoriumsvor­sitzender Rainer Budde blickt zuversichtlich in die Zukunft.

Rainer Budde (r.) im Gespräch mit mensch joseph!-Redakteur Alberto Alonso. Der Kurator des Josephs-Hospitals sieht das Krankenhaus auf einem guten Weg.

Herr Budde, wie weit ist der Stifter und Namensgeber des Josephs-Hospitals – Franz-Joseph Zumloh – seiner Zeit voraus gewesen?
❱  Er war ein sehr weltoffener, christlicher Mensch, der aber keine Bindung an staatliche oder kirchliche Organe haben wollte. Sein Ziel ist es gewesen, im christlichen Sinne für die Menschen etwas Gutes zu tun. Seine oberste Maxime bestand aus drei Merkmalen: unabhängig bleiben, christlich orientiert sein und eigeninitiativ vorangehen. Er hat sich damit gegen den Zeitgeist gestellt – und ist dabei immer weitsichtig geblieben.

Woher kommt das Josephs-Hospital – und wo will es hin?
❱  1843 hat Franz-Joseph Zumloh die Idee gehabt, von der reinen Verwahranstalt Abstand zu nehmen, hin zu einer Heilanstalt. Unser Krankenhaus ist eines der ersten Häuser dieser Art gewesen – mit damals 60 Betten. Das war so herausragend, dass der König von Preußen nach Warendorf gekommen ist, um den Stifter zu ehren. An dieser Tradition, Vorreiter und Vorbild zu sein, wollen wir uns orientieren und zukünftig danach streben, ein Muster für die Region als ländliches Krankenhaus zu sein – um den Menschen eine sehr gute medizinische Grundversorgung bieten zu können.

Sehen Sie das Josephs-Hospital dafür in einer geografisch aussichtsreichen Position?
❱  Wenn wir uns unseren Einzugsbereich strategisch anschauen, liegen wir im Mittelpunkt zwischen Bielefeld, Osnabrück und Münster. Besonders für Notfallpatienten kann diese Lage lebensrettend sein. Wir halten es für falsch, die medizinische Versorgung immer mehr in die großen Ballungszentren zu verlagern – um es mal ganz plakativ zu sagen: Das würde bedeuten, dass die Menschen in der ländlichen Region weniger Überlebenschancen hätten. Ich spreche nicht von spezialisierten Kliniken, in denen Operationen mit Zeit geplant werden können – bei den unverhofften Fällen zählt aber jede Minute.

Wie sollen die Ziele erreicht werden?
❱  Wir müssen uns realistische Zwischenziele setzen, um langfristig erfolgreich zu sein. Unsere bestehenden Fachbereiche werden wir weiterhin stärken, um sie fachlich und technisch immer auf dem neuesten Stand zu haben. Auf einer zweiten Schiene überlegen wir, unser medizinisches Spektrum zu erweitern. Denn mit einer ausreichenden Grundversorgung geben wir uns nicht zufrieden – wir wollen spitze sein.

Wie bewerten Sie die Entwicklung der letzten Jahre?
❱  Es geht immer weiter voran, unser Krankenhaus scheint regelrecht aufgewacht zu sein. Unsere Zuwachsraten sind sehr positiv. Entsprechend wurde mehr Personal eingestellt, wir haben dabei ein glückliches Händchen gezeigt – nicht nur bei der Wahl von neuen Ärzten. Unsere Mannschaft ist sehr gut aufgestellt, sowohl im Pflege- als auch im medizinischen Bereich. Wir müssen aber den Willen zeigen, immer besser werden zu wollen. Dahingehend mache ich mir keine Sorgen: Die Mitarbeiter sind ausgesprochen motiviert und ziehen an einem Strang, damit wir uns eine herausragende Stellung nicht nur in, sondern auch außerhalb der Region herausarbeiten.

Und wie sehen Sie die Stimmungslage außerhalb des Hauses?
❱  Die Menschen nehmen das Krankenhaus wieder wahr. Wir bekommen natürlich Kritik, aber auch sehr viel Lob auf offener Bühne. Das macht uns zuversichtlich.