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Im Interesse der Kollegen

Kaspar Kottmann kennt sie alle – und alle im JHW kennen ihn.

Herr Kottmann, Sie sind seit insgesamt 28 Jahren im Betriebsratsgremium des Josephs-Hospitals – ab 2008 als Vorsitzender. Welche Kompetenzen sollte ein Betriebsrat Ihrer Meinung nach mitbringen?
❱  Er sollte kommunikativ, durchsetzungsstark, kritik- sowie konfliktfähig auftreten. Er sollte die Stimmung in den Abteilungen aufnehmen und den Interessen der Belegschaft beim Arbeitgeber ausreichend Berücksichtigung verschaffen. Rechtliche Grundkenntnisse schaden ebenfalls nicht.

Offenbar bringen Sie diese Fähigkeiten mit. Die Belegschaft wählt Sie seit 1990 beständig in den Betriebsrat. Das Gremium bestätigte Sie 2010 und 2014 als Vorsitzenden.
❱  Ich habe mich schon immer für Sozialpolitik interessiert und engagiert. Als Sozialpädagoge im Josephs-Hospital bekam ich einen guten Überblick und lernte die verschiedenen Strukturen und Ebenen im Haus kennen. Die Mitarbeiter vertrauten mir anscheinend schnell. Als sich mein Vorgänger in den Ruhestand verabschiedete, schlug man mich als Betriebsratsvorsitzenden vor. Ich übe das Amt gerne aus, weil es einen vielschichtigen Handlungs- und Gestaltungsspielraum bietet. Sie stehen im ständigen Austausch. Sie sind Ansprechpartner für die Anregungen und Beschwerden der Mitarbeiter. Einmal in der Woche treffen Sie sich mit der Krankenhausleitung.

Wie beurteilen Sie die Situation der Mitarbeiter im JHW?
❱  Unser Arbeitgeber hat gemeinsam mit dem Betriebsrat viele für die Arbeitnehmer positive Regelungen geschaffen, zum Beispiel die Einführung eines Lebensarbeitszeitkontos. Unsere Gespräche mit der Leitung sind vertrauensvoll und konstruktiv. Es bleibt aber anzumerken, dass die Arbeitsbelastung in den Krankenhäusern insgesamt deutlich zugenommen hat. Dies ist auch eine Folge des Fallpauschalensystems. Dennoch stellen alle Kolleginnen und Kollegen das Wohl der Patienten an die erste Stelle.

Was erwarten Sie von der Betriebsratswahl im März?
❱  Ich bin sehr gespannt und freue mich über die lange Kandidatenliste. Es gibt 27 Bewerber für elf Plätze im Betriebsratsgremium. Die Kandidaten sind engagiert und bunt gemischt. Es sind beide Geschlechter, alle Altersgruppen und Abteilungen vertreten. Das sind gute Zeichen. Im März haben alle wahlberechtigten Kolleginnen und Kollegen die Möglichkeit, zu entscheiden, wer ihre Interessen in den nächsten vier Jahren vertreten soll.

Sie kandidieren erneut für den Betriebsrat – wollen Sie denn auch Vorsitzender bleiben?
❱  Ja, ich kandidiere und würde mich freuen, wenn mir die Belegschaft wieder das Vertrauen schenkt und ich Vorsitzender bleiben darf. Die Arbeit bereitet mir weiterhin sehr viel Spaß. Ich will meine Erfahrung einbringen und kräftig mithelfen, dass der Betriebsrat auch nach meiner Zeit gut aufgestellt ist. Sollte ich im März wiedergewählt werden, so wären dies meine letzten vier Jahre. Denn im Jahr 2022 gehe ich in Rente.  

1987 hat der 60-Jährige als Sozialpädagoge im Josephs-Hospital angefangen. Seit zehn Jahren arbeitet er als freigestellter Betriebsratsvorsitzender und vermittelt zwischen Belegschaft und Arbeitgeber. Für die Betriebsratswahl im März wird der Beckumer erneut kandidieren.

Ausgabe Nr. 1 | 2018

Themen:
Interviews