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Mensch Joseph, wie die Zeit vergeht!

„Die Anstalt möge auf eine Unzahl von Jahren zum gewünschten Heile in jeder Hinsicht bestehen.“ Heute, 175 Jahre nach der Eröffnung, hat sich dieser fromme Wunsch des Stifters Franz-Joseph Zumloh mehr als erfüllt. Das Josephs-Hospital ist modern und leistungs­stark und hat sich in dieser „Unzahl von Jahren“ baulich und medizinisch ständig weiterentwickelt. In unserem Zeitstrahl werfen wir einen Blick auf die zentralen Ereignisse von 1843 bis 2018.

1843

❱ ist ganz Warendorf auf den Beinen, als das neue Krankenhaus am 16. November feierlich eröffnet wird. Stifter und Namensgeber ist Franz-Joseph Zumloh, ein wohlhabender Tuchhändler aus Warendorf. Der 79-Jährige stattet die Stiftung mit 53.000 Talern aus, was heute einer Summe von mehreren Millionen Euro entsprechen dürfte. Das moderne Krankenhaus hat Pioniercharakter für die Region: Es ist die erste Einrichtung, die zur Pflege und Heilung von Kranken vorgesehen ist und die Genesung nicht mehr nur dem individuellen Zufall überlässt.

1851

❱ ... offenbart ein Blick in die Krankenhausstatistik erfreuliche Zahlen: 328 von 431 Patienten können – nach damaligen Maßstäben – geheilt werden. Der Erfolg des Josephs-Hospitals beruht unter anderem auf der aufopferungsvollen Arbeit der Clemensschwestern, einem katholischen Frauen­orden. Die Schwestern kümmern sich um Küche, Garten und Wäsche und betreuen die Patienten medizinisch und seelisch – ganz gleich, welcher sozialen Schicht oder Religion diese angehören.

1867

❱  ... verfügt das Josephs-Hospital nach einem erneuten Anbau über 90 Betten und zeigt sich geräumiger, moderner und – dank der ersten Gaslampen – deutlich heller. Auch die Medizin vermeldet Fortschritte. Die Äthernarkose setzt sich durch und lindert Schmerzen der Patienten während der Eingriffe. Antiseptische Operations­methoden verhindern Wundinfektionen und senken die Sterblichkeitsrate. Genau zu dieser Zeit stellt das Josephs-Hospital einen zweiten Arzt ein, der ausschließlich operiert und frischen Wind ins Kranken­haus bringt.

1893

❱ ... feiert das Krankenhaus sein erstes großes Jubiläum. 14.000 Patienten in den ersten 50 Jahren belegen die enorme Leistungsfähigkeit des Josephs-Hospitals. Das chirurgische Instrumentarium füllt zu dieser Zeit bereits einen ganzen Schrank. 1894 wird das Behringsche Diphtherieheilserum eingesetzt, wodurch die vielfach tödliche endende Tuberkulose ihren Schrecken verliert. Die hohe Auslastung bringt die nächsten Anbauten mit sich: Im Jahr 1902 liegt die Bettenzahl bereits bei 120.

1908

❱ ... brechen moderne Zeiten an. Es erfolgt der Anschluss ans städtische Wasser­werk, wodurch die Ausbreitung von Infektionskrankheiten eingedämmt werden kann. Ebenfalls 1908 ersetzt die erste elektrische Lichtanlage die alte Gasbeleuchtung. 1909 wird der erste Röntgen-Apparat angeschafft, der schnelle und zuverlässige Diagnosen ermöglicht. Drei Jahre später klingelt das erste Haustelefon. 

1922

❱ ... wird es spürbar wärmer in den Winter­monaten, dank der ersten Zentralheizung. Ein Jahr später schlägt die Weltwirtschaftskrise mit voller Wucht zu. Pflegekosten müssen in Naturalien beglichen werden. Warendorfer Bürger und Unternehmen solidarisieren sich und greifen dem Krankenhaus finanziell unter die Arme. Mit Erfolg. Bereits im November 1924 können zahlreiche Apparaturen zur Strahlen- und Elektrobehandlung fürs neue Röntgenkabinett beschafft werden.

1947

❱ ... ist das Jahr der Umstrukturierungen. Das Kuratorium richtet je eine Hauptabteilung für Chirurgie und für Innere Medizin ein, die jeweils von Fach-, Abteilungs- und Assistenzärzten betreut wird. Den Patienten stehen nun Abteilungen für Gynäkologie, Pädiatrie, Dermatologie, HNO und Augenheilkunde zur Verfügung. Hinzu kommen ein Kieferspezialist, ein Hautarzt und 28 Clemensschwestern sowie zwölf weltliche Pflegerinnen.

1968

❱ ... braucht das Josephs-Hospital mehr Platz und zieht aus der Innenstadt an den Stadtrand. Am 16. November, dem Tag des 125-jährigen Jubiläums, wird das neue Krankenhaus feierlich eröffnet. Die ersten Besucher zeigen sich begeistert von dem modernen Bauwerk. Zum Neubau gehören das Krankenhaus mit etwa 340 Betten, ein Verkehrszentrum mit Behandlungstrakt, eine Kapelle sowie Heime für Ordens- und weltliche Schwestern. 150 Unternehmen, davon fast die Hälfte aus der direkten Umgebung, beteiligen sich an dem 20 Millionen Mark teuren Warendorfer Gemeinschaftsprojekt.

1993

❱ ... wird die Klinik 150 Jahre jung. Sie weist zu diesem Zeitpunkt elf Stationen, sieben Fachrichtungen und eine echte Erfolgsbilanz auf: Die Auslastung liegt bei 91,15 Prozent mit 103.422 Pflegetagen und durchschnittlich 10,18 Tagen Verweildauer. Eine Festschrift zum großen Jubiläum zeigt Aufbau, Leistungsvermögen und Geschichte des Geburtstagskindes.

2000

❱ ... präsentiert sich das JHW mit 440 Mitarbeitern als einer der größten Arbeitgeber in der Region. 2001 erfolgt ein Neubau für die zentrale OP-Abteilung. Fünf Jahre später wird ein Gesundheitszentrum für Fachärzte, Therapeuten und weitere medizinische Dienstleister gebaut. Zahlreiche Auszeichnungen und die Anerkennung als akademisches Lehrkrankenhaus stärken den Ruf der Klinik. 

2018

❱ 2018 ... leistet das JHW seit inzwischen 175 Jahren medizinischen und pflegerischen Dienst am Menschen. Ärzte, Pflegekräfte, Kuratorium und Vorstand bilden ein schlagkräftiges Team mit einem klaren Ziel: Auf Basis seiner Tradition soll das Josephs-Hospital durch ständige Modernisierung seine hohe Leistungsfähigkeit erhalten – getreu der Leitidee: „Bei uns sind Sie in guten Händen!“


Ausgabe Nr. 2 | 2018