„Gesundheit ist nicht alles, aber ohne Gesundheit ist alles nichts“, ist sich Christel Hoof, Vorsitzende des Kneipp-Vereins Warendorf, sicher. „Für mich ist die ganzheitliche Gesundheitslehre nach Sebastian Kneipp ein wunderbares Konzept zum Nutzen der Menschen. Es ist für alle Menschen mit einfachen Mitteln umzusetzen und bedarf weder viel Zeit noch viel Geld, passt also in jeden Tagesablauf.“
Im Laufe seines Lebens baut Sebastian Kneipp das Wissen über die heilende Wirkung von Wasser mit seinen eigenen Erkenntnissen zu einer systematischen Lehre aus – und entwickelt so ein Konzept, mit dem wir unsere Gesundheit auf Vordermann bringen können. Seine Philosophie fußt dabei auf den fünf Lebenssäulen Wasser, Pflanzen, Bewegung, Ernährung und Balance. Die Wasserheilkunde bleibt allerdings die wichtigste Säule in der Kneipp-Philosophie.
Unter der sogenannten Hydrotherapie versteht man Anwendungen mit warmem, vor allem aber mit kaltem Wasser. Die Abwehrkräfte werden gestärkt, der Kreislauf angeregt und der Stoffwechsel angekurbelt. Bei regelmäßiger Anwendung unterstützt die Hydrotherapie das Immunsystem langfristig und hilft dem Körper, seine Selbstheilungskräfte zu aktivieren.
Der Kneipp-Verein Warendorf praktiziert die Philosophie Sebastian Kneipps und bietet den mittlerweile über 500 Mitgliedern ein vielfältiges Programm rund um die fünf Säulen. „Wir möchten mit unseren Angeboten zur Erhaltung der Gesundheit und einem guten Wohlbefinden beitragen“, erzählt Christel Hoof. „Es ist unserem Verein ein besonderes Anliegen, die Menschen zur eigenverantwortlichen Gesundheitsvorsorge anleiten zu können. Unser Verein ist beratend, stützend und motivierend tätig. Ein gesundes Leben im Einklang mit sich selbst und der Umwelt – es macht einfach Freude, die Menschen dazu bewegen zu können.“
Der Wasserdoktor und seine berühmte Kur
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war er der bekannteste Deutsche nach Bismarck. Und auch heute noch ist er fast jedem ein Begriff: Sebastian Kneipp (1821–1897). Eigentlich war Kneipp von Beruf aber gar nicht Mediziner, sondern Pfarrer – ein Berufswunsch, den er bereits früh verwirklichte. Als junger Mann erkrankte er an Tuberkulose – damals eine unheilbare Krankheit. Doch es gelingt ihm, sich durch eiskalte Tauchbäder in der Donau selbst zu heilen. Der Grundstein seiner Wasserkur war gelegt.