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Gemeinsam glauben

Einmal in der Woche besucht Anneliese Ruten das Josephs-Hospital. Genauer: alle Patienten, die gemeinsam mit der ehemaligen Pfarrsekretärin die Kommunion feiern wollen. Mit ihr und 17 weiteren Kommunionhelferinnen und -helfern, die sich jeden Samstagabend jeweils zu viert auf den Weg machen und „den Kranken die Kommunion ans Bett bringen“.

Anneliese Ruten organisiert die Kommunion für die Patienten. Etwa 30 von ihnen besuchen die Kommunionhelfer abends – ehrenamtlich. Weil sie alle gerne helfen, gerne unterstützen. Nicht jeder von ihnen hat einen geistlichen Beruf erlernt, „aber das ist auch gar nicht notwendig“, meint Ruten. „Vor Beginn unserer Tätigkeit wurde jeder von uns gründlich angeleitet – am wichtigsten aber ist der Glaube an das, was wir tun.“ 

Den Glauben feiern

Sie selbst sei schon seit über 20 Jahren dabei, erinnert sie sich. „Ich wurde damals von unserer Küsterin angesprochen, ob ich nicht Lust hätte, hier im JHW als Kommunionhelferin zu unterstützen. Das habe ich gerne zugesagt, weil es einfach toll ist, gemeinsam mit den Patienten an Gott zu denken und den Glauben zu feiern.“ Doch bei dem Verteilen der Kommunion geht es um viel mehr, nämlich den Patienten zu helfen. Ihnen zu zeigen, dass sie nicht alleine sind, ihnen Hoffnung zu geben oder ihnen die Sorgen vor einer bevorstehenden Operation zu nehmen, weiß Anneliese Ruten. Vier Monate im Voraus plant sie den wöchentlichen Einsatz der Kommunionhelfer – auch an Weihnachten oder Ostern ist der Besuch im Krankenhaus für die Ehrenamtler unerlässlich. Bevor Anneliese Ruten und ihre Kollegen samstagabends ihre Runde durch die Station drehen, werden die Gebetszettel vorbereitet. „Wir nehmen da immer einen schönen Vers aus dem Evangelium.“ Diese Zettel sind wichtig, sagt sie, „denn so bekommen die Patienten die Chance auch selbst das Gebet zu sprechen“. Aber da ist jeder Patient anders, weiß Ruten. Manche möchten gerne alleine beten, anderen liest sie den Psalm vor und betet gemeinsam mit ihnen das Vaterunser. „Eigentlich wissen wir nie, was uns erwartet. Manche Patienten kennen wir, andere sind neu. Unabhängig davon haben wir aber immer ein Ziel: Wir möchten mit unserem Besuch helfen.“

Menschen bedanken sich bei uns

Und das gelingt: „Es ist bei jedem Besuch, bei jedem Patienten eine andere, aber immer eine tolle Atmosphäre. Die Menschen bedanken sich bei uns. Das zeigt uns, dass wir das Richtige tun und mit unserer Arbeit die Patienten hier im Krankenhaus unterstützen können.“


Ausgabe Nr. 3 | 2018

Themen:
Serie Ehrenamt