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Wir sind Prinz!

„Wir sind Papst“, hieß es 2005. „Wir sind Weltmeister!“, jubelten deutsche Fußballfans 2014. Seit dem 18. Januar gibt es eine neue geflügelte Redewendung: „Wir sind Prinz!“, riefen die Josephianer, als um kurz nach Mitternacht einer der Ihren zum Warendorfer Chefnarren auserkoren wurde – und als Prinz Frank I. triumphierend den „Moritz“ in die Höhe reckte.

Bis zu Beginn dieses Jahres dürften die meisten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Josephs-Hospitals Frank I. Hülsbusch als gut gelaunten IT-Netzwerkfachmann gekannt haben. Seit Karneval aber kennen sie ihn auch als das „Sangesoriginal vom Josephs-Hospital“. Unter dem lautstarken Jubel von etwa 1.000 Karnevalisten bahnte sich Prinz Frank I. an der Seite der Ex-Tollitäten und der Prinzengarde mit „Annemarie“ Christin Wowerus seinen Weg durch die ausverkaufte Kreienbaum-Narhalla. Für das Karnevals-Urgestein bildet die Regentschaft die Krönung seiner närrischen Karriere, wie er sichtlich gerührt einräumte: „Mehr geht nicht. Das war einer der letzten Posten, der mir noch fehlte.“ Warum er den Namen „Sangesoriginal“ nicht ohne Grund trägt und damit in die ruhmreiche Ahnenreihe der Warendorfer Karnevalsgeschichte eingeht, stellte der 40-Jährige schon am Anfang seiner Ära unter Beweis. „Ich singe lieber statt zu reden“, rief der amtierende Hofsänger der Gesellschaft freudetrunken ins Mikrofon und schmetterte dann auch gleich sein Prinzenlied: „Für die Iwigkeit“ von den Räubern, das er text- und tonsicher aus dem Kölschen übersetzte und spontan auf sich selbst münzte: „Jetzt bin ich Prinz aus Warendorf!“ 

Prinz Frank I. zeigt stolz sein Zepter: den bekannten Warendorfer „Moritz".

Majestätischer Besuch im JHW

Das dreifach donnernde „Helau“ ließen Prinz Frank I. und sein Gefolge aber nicht nur auf der Prinzenproklamation erschallen, sondern auch bei den Adelsverpflichtungen danach: beim Rathaussturm, inmitten knallbunter Kostüme und Konfetti auf dem Rosenmontagsumzug und auf Tournee durch die Stadt in Kindergärten, Schulen, Geschäften und Banken. Und natürlich hat es sich die jecke Rasselbande auch nicht nehmen lassen, am Arbeitsplatz von Prinz Frank I. Narretei und Frohsinn zu verbreiten. Seine Verbundenheit mit dem Josephs-Hospital demonstrierte das Warendorfer Urgestein übrigens auch mit seinem selbst kreierten Orden, der ihn an seinem Arbeitsplatz zeigt. Einen großen Teil seines bürgerlichen Lebens verbringt Frank Hülsbusch nämlich als Fachinformatiker für Systemintegration, zuständig für Rechenzentrumsbetrieb, Netzwerke und IT-Sicherheit im JHW. Standesgemäß, im stattlichen blau-silbernen Kostüm mit Kniebundhose, verlieh Prinz Frank I. zahlreichen Kolleginnen und Kollegen seinen Orden. Schützenhilfe bekam er dabei von Vertretern aus Senat, Elferrat, Prinzengarde, dem Hofmarschall und seiner „Annemarie“, die sich während des Klinik-Besuchs genau wie der Prinz fast wie zuhause gefühlt hat: Als Fachkrankenschwester im OP kümmert sich Christin Wowerus Tag für Tag um das Wohl der Patienten. Für die begeisterte Karnevalistin war es zwar nicht der erste Auftritt als „Annemarie“, so einen euphorischen Empfang wie bei diesem „Heimspiel“ dürfte sie aber wohl selten bekommen haben.

Zwölf Monate steht Prinz Frank I. nun an der Spitze der Narrenschar. Stress hat er aber selbst am vollge- packten Karnevalswochenende keinen verspürt. „Das war eine wunderschöne und spaßige Zeit“, schwärmt der 40-Jährige aus dem Warendorfer „Vogelviertel“. Darauf ein dreifaches „Helau“!


Ausgabe Nr. 1 | 2020

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Sonstige