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pAVK, die unterschätzte Erkrankung

Raucherbein, Schaufensterkrankheit: Die Volkskrankheit pAVK kennt viele Namen, ist aber nur wenigen Menschen ein Begriff. Die neue Serie „Fachbegriffe erklärt“ gibt einen Einblick in häufige, aber relativ unbekannte Krankheitsbilder. Wie diese Erkrankungen behandelt werden, erklären unsere Experten aus dem Josephs-Hospital.

Sie haben beim Laufen nach einigen Metern Schmerzen? Dann können Engpässe in den Blutgefäßen die Ursache sein – und eine „periphere arterielle Verschlusskrankheit“ vorliegen, die sogenannte pAVK der Unterbauch-oder Beinschlagadern. „Die Krankheit beschreibt eine Einengung oder einen Verschluss im Bereich der Armarterien (eher selten), der Bein- und Beckenarterien (häufiger und oft unerkannt) und Halsarterien (mittlere Häufigkeit)“, erklärt Oberarzt und Kardiologe Dr. med. Norbert Wistorf. Gemeinsam mit Chefarzt Dr. med. Thomas Dorsel leitet er das Herz- und Gefäßlabor im Josephs-Hospital. „Bei der pAVK verengen oder verschließen sich die Blutgefäße, sodass die Durchblutung gestört wird und Schmerzen entstehen. Außerdem können Wunden nicht heilen. Im schlimmsten Fall wird der Fuß schwarz wegen der kompletten Unterbrechung der Blutversorgung.“ Die Ursachen für diese sogenannte Arteriosklerose sind vielfältig: Diabetes, Rauchen, hoher Blutdruck, hohes Cholesterin, Übergewicht und zu wenig Bewegung erhöhen das Krankheitsrisiko. Werden die Symptome nicht rechtzeitig erkannt, können Amputationen an Füßen und Unterschenkel die Folge sein. Umso wichtiger ist es, rechtzeitig einen pAVK-Experten aufzusuchen.

Dr. Norbert Wistorf und seine Kollegen im Josephs-Hospital haben sich auf die Diagnose und Behandlung von arteriellen Gefäßverschlüssen spezialisiert und sorgen mit modernen Methoden dafür, dass Gefäße wieder gut durchblutet werden. „Uns ist es möglich, mehr als die Hälfte aller Amputationen zu vermeiden und den Patienten wertvolle Lebensqualität zurückzugeben.“ Dazu werden in die verengten oder verschlossenen Arterien ein Katheter mit einem aufblasbaren Ballon und bei Bedarf zusätzliche Gefäßstützen (Stents) gesetzt. Bei Engstellen im unmittelbaren Gelenkbereich operiert Oberarzt Dr. Leonid Bograd aus der Gefäßchirurgie. So versorgt das Josephs-Hospital pro Jahr bis zu 150 Patienten, die sich mit pAVK-Beschwerden in Warendorf auf medizinische Versorgung auf höchstem Niveau verlassen können. „Zur Aufklärung über die oft unerkannte Erkrankung finden regelmäßig Fortbildungsveranstaltungen für Patienten und Ärzte statt“, erläutert Dr. Norbert Wistorf. In Deutschland gebe es noch viel zu wenige Kliniken, die Menschen mit pAVK fachgerecht erkennen und behandeln können – das Josephs-Hospital geht daher mit vorbildlichem Beispiel voran. 

Dr. Norbert Wistorf – Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie und Intensivmedizin

pAVK-Sprechstunde

Der Haus- oder Facharzt kann einen Termin für die prästationäre Sprechstunde im Josephs-Hospital vereinbaren. Vor Ort werden Betroffene von den pAVK-Spezialisten professionell beraten und genauestens untersucht. Je nach Befund können daraufhin weitere Schritte für eine Katheterintervention oder Operation geplant werden. 


Ausgabe Nr. 2 | 2019

Themen:
Serie Fachbegriffe erklärt

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Kardiologie & Angiologie
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