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Im Gespräch
mit …

Mechthild Artmann

Sie ist eine echte Institution: Seit mehr als 20 Jahren arbeitet Mechthild Artmann als Krankenschwester im Josephs-Hospital. Sie pflegt die Patienten, hört ihnen zu, begleitet, berät sie – und möchte ihren Beruf gegen nichts in der Welt eintauschen.

Frau Artmann, vor mehr als 40 Jahren haben Sie Ihre Ausbildung zur Krankenschwester begonnen. Warum haben Sie sich für diesen Beruf entschieden?
❱ Mechthild Artmann: Es freut mich, pflegebedürftigen Menschen helfen zu dürfen. Der Beruf gibt mir die Chance, täglich etwas Gutes zu tun. Außerdem bin ich sehr kontaktfreudig und finde es spannend, so viele unterschiedliche Charaktere kennenzulernen.

Sie stammen aus Osnabrück – und haben dort auch Ihre ersten Berufsjahre verbracht. Was hat Sie nach Warendorf gezogen?
❱ Die Liebe (lacht). Als gebürtiger Warendorfer ist mein Mann sehr stark in der Region verwurzelt. Kurz nachdem wir nach Warendorf gezogen sind, habe ich mich als Krankenpflegerin im JHW beworben – und die Stelle bekommen.

Das war vor über 20 Jahren. Ganz offensichtlich gefällt es Ihnen im Josephs-Hospital.
❱ Absolut. Als junge Krankenschwester habe ich häufiger mal den Arbeitgeber gewechselt, weil mir etwas nicht gefiel und ich mich ausprobieren wollte. Im JHW aber fühlte ich mich von Beginn an sehr wohl und heimisch. Ich verstehe mich hervorragend mit meinen Kolleginnen und Kollegen und schätze die guten Arbeitsbedingungen.

Wenn Sie die Anforderungen des Pflegeberufs von früher mit heute vergleichen: Worin liegen für Sie die größten Unterschiede?
❱ Der Aufgabenbereich hat sich stark gewandelt. Das liegt natürlich an der Digitalisierung, die sich ja auf alle Lebens- und Arbeitsbereiche auswirkt. Das zeigt sich für uns vor allem in der Pflegedokumentation, die eine wesentlich wichtigere Rolle spielt als noch vor 20 oder 30 Jahren. Auch die Medizin und Diagnostik haben sich rasant weiterentwickelt.

Wie ist es Ihnen gelungen, mit diesem enormen Wandel Schritt zu halten – und sich die Freude am Beruf zu bewahren?
❱ Ich scheine sehr anpassungsfähig und flexibel zu sein (lacht). Dabei hilft mir sicher auch meine positive Grundeinstellung, mit der ich durchs Leben gehe. Ich hätte mir niemals vorstellen können, etwas anderes zu machen, weil ich meinen Beruf mag – damals wie heute.

Wie sieht denn Ihr Arbeitsalltag aus?
❱ Ich pflege und betreue die Patienten während ihres Klinikaufenthalts. Dazu gehört zum Beispiel, sie zu lagern, ihnen beim Duschen oder Essen zu helfen oder Medikamente zu verabreichen. Zudem bereiten wir OPs vor, planen Entlassungen – und dokumentieren alle Pflegemaßnahmen.

Was raten Sie jungen Leuten, die sich für den Pflegeberuf interessieren? Was sollten sie mitbringen?
❱ Hilfsbereitschaft, Feinfühligkeit und Verständnis für kranke Menschen. Aber auch Durchhaltevermögen und psychische Belastbarkeit. Ich empfehle ein Praktikum, um herauszufinden, ob der Pflegeberuf zu einem passt.

Sie werden dieses Jahr 64 Jahre alt. Freuen Sie sich auf den Ruhestand?
❱ Ich freue mich darauf, meine Zeit frei einteilen zu können. Mein Mann und ich reisen sehr gerne. Wir planen unter anderem, das Nordkap zu erkunden. Es gibt sehr viel zu entdecken (lacht)! 

Mechthild Artmann

Ausgabe Nr. 1 | 2019

Themen:
Interviews