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Ganz nah am Patienten

Operationen am Handgelenk, an der Leiste und am Kiefer. Oder Nasenpolypen, die entfernt werden. Das sind nur einige der Verletzungen und Krankheiten, die im JHW ambulant operiert werden können – und es Patienten ermöglichen, noch am selben Tag wieder nach Hause zu kommen.

Diane Berkemeier ist ein Organisationstalent. Konzentriert beugt sie sich über den OP-Plan für morgen: Welche Operationen stehen an? Wie lange dauern sie? Wann ist der OP-Saal wieder frei? Geschickt fügt die Koordinatorin des Ambulanten OP-Zentrums (AOZ) alle Puzzleteile zusammen, bis sich ein stimmiges Bild ergibt – und alles seinen geregelten Gang gehen kann. „Die Abläufe müssen passen. Das erleichtert die Arbeit der zuständigen Pflegekräfte, Ärzte und verkürzt die Wartezeiten für die Patienten." Die Warendorferin kam 1996 als Krankenpflegerin ans Josephs-Hospital und trägt seit 2016 die organisatorische Verantwortung fürs AOZ. Zusammen mit den Pflegekräften, Anästhesiepflegern und Operateuren bildet sie ein eingespieltes Team. „Dank moderner Operationsverfahren und schonender Narkosetechniken können wir immer mehr Eingriffe ambulant vornehmen. So ist es möglich, die Klinik am Tag der OP schon wieder zu verlassen“, erzählt die 44-Jährige.

In der Regel handelt es sich bei den Operationen um Routineeingriffe aus verschiedenen Abteilungen wie der Orthopädie, Unfall- und Handchirurgie, Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde und Gynäkologie. Nur in seltenen Fällen und aufgrund von Vorerkrankungen wie Bluthochdruck oder Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) ist eine ambulante OP nicht möglich. Um einen Blick auf die gesundheitliche Eignung der Patienten zu werfen, findet eine Voruntersuchung statt. „Die optimale Vorbereitung spielt eine wichtige Rolle, um Komplikationen während der OP auszuschließen“, sagt Diane Berkemeier. Ziel ist es, das Operations- und Narkoseverfahren perfekt aufeinander abzustimmen. Dafür setzt das Team den Patienten über jeden Schritt ins Bild. Im persönlichen Gespräch wird erklärt, was vor, während und nach der OP auf ihn zukommt – und was er selbst zu beachten hat. Grundsätzlich gelten für ambulante Operationen die gleichen Verhaltensregeln wie für stationäre Eingriffe, zum Beispiel darf in den sechs Stunden vor dem Eingriff nichts gegessen werden. Sobald sich der Patient am OP-Tag auf der Station einfindet, betreuen ihn während seines ganzen Aufenthalts dieselben Pflegekräfte, Anästhesisten und Operateure. Gerade diese besondere Atmosphäre, diese persönliche Nähe sei es, die den Patienten mögliche Ängste nehme, meint Diane Berkemeier. „Wir sind mittendrin statt nur dabei“, lacht sie. „Die Patienten fühlen sich bei uns sehr gut aufgehoben. Sie schenken uns ihr Vertrauen, weil wir sie die ganze Zeit über begleiten – von der Ankunft bis zur Entlassung aus der Klinik.“  

Am Tag der Operation

Bevor es in den OP-Saal geht, prüft das Team mit dem Patienten eine von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfohlene OP-Sicherheits-Checkliste. Anschließend schlüpft der Patient in die OP-Kleidung und die Pfleger begleiten ihn in den OP-Saal, wo der Anästhesist die Narkose einleitet – und die Operation beginnt. „Eine ambulante Operation dauert durchschnittlich eine halbe Stunde“, erklärt die Koordinatorin fürs AOZ. Während der OP befindet sich der Patient in sicheren Händen, weil ihm das Team keinen Millimeter von der Seite weicht. Mithilfe moderner Maschinen werden alle Körperfunktionen überwacht, um bei möglichen Komplikationen sofort reagieren zu können. Schon wenige Minuten nach der OP kann der Patient im hellen und freundlichen Aufwachraum wieder zu Kräften kommen und sich erholen. „Dort verbleibt er mindestens eine Stunde, in der er engmaschig betreut wird“, sagt die 44-Jährige. Sobald sich Operateur und Anästhesist vom stabilen Gesundheitszustand des Patienten überzeugt haben, wird er entlassen und darf nach Hause. Vorher bekommt er noch ein Merkblatt ausgehändigt, mit wertvollen Hinweisen, was es bei der häuslichen Nachsorge zu beachten gibt. So ist zum Beispiel die aktive Teilnahme am Straßenverkehr tabu. „Es ist wichtig, sich nach der OP von einer erwachsenen Person abholen zu lassen.“ Zur Rundumbetreuung zählt es außerdem, dass sich der Patient bei möglichen Beschwerden jederzeit nach der OP ans AOZ wenden kann. Nach der Operation freuen sich die Patienten, wenn alles gut gegangen ist – und sie sich nach nur einem Tag aus der Klinik verabschieden können. „Die meisten finden es toll, so schnell schon wieder nach Hause zu kommen – und in vertrauter Umgebung zu genesen“, weiß Diane Berkemeier. 

Hand in Hand

Das Warten, bis es losgeht, die Narkose – wenn Kinder im AOZ operiert werden, ist das nicht nur für sie selbst, sondern auch für die Eltern belastend. Um den kleinsten Patienten die Angst zu nehmen, dürfen Mama und Papa dafür die ganze Zeit an ihrem Bett sitzen – „und ihnen bis zur OP-Tür die Hand halten“, wie Diane Berkemeier erzählt. Gerade die Momente nach der OP zaubern ihr immer wieder ein Lächeln ins Gesicht. „Es ist einfach schön, wenn die Eltern ihr Kind wieder in die Arme schließen dürfen.“

Ambulantes OP-Zentrum – Kurzbesuch im Krankenhaus

Schnell schmerzfrei und wieder mobil sein. Schnell wieder essen und trinken. Dank enormer Fortschritte in der Medizintechnik und neuer Operationsverfahren sind heutzutage immer mehr Operationen ambulant möglich. 

 

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Ausgabe Nr. 1 | 2019

Themen:
Titelgeschichte

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OP-Zentrum

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