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"Wir sind Brückenbauer"

Rudolf Topp tritt in große Fußstapfen: Als Nachfolger von Marlis Meyer steht er Patienten und Angehörigen seit Anfang April als Patientenfürsprecher zur Seite. Zur Staffelübergabe erzählen uns die beiden, wie sie Probleme lösen – und erfolgreich zwischen den Patienten und dem JHW vermitteln.

Legen großen Wert auf die Meinung der Patienten: Rudolf Topp, Marlis Meyer und Beschwerdemanager Tobias Christof Dierker (v.l.).

Frau Meyer, Sie waren fast 25 Jahre als Patientenfürsprecherin fürs JHW tätig. Können Sie sich erinnern, wie es damals dazu kam?
❱ Marlis Meyer: Als Gründerin der Grünen Damen und Herren habe ich mich seit 1992 für die Belange der Patienten eingesetzt. Es hat mir einfach immer Freude bereitet, zu helfen. Als ich gefragt wurde, ob ich Patientenfürsprecherin werden möchte, zögerte ich daher keine Sekunde.

Was genau machen Patientenfürsprecher?
❱ Marlis Meyer: Die Aufgaben sind ganz vielfältig. In der Regel nehmen wir Anregungen und Verbesserungsvorschläge der Patienten auf und versuchen, Probleme zu entschärfen und zu lösen.
❱ Rudolf Topp: Patientenfürsprecher agieren als unabhängige Vermittler zwischen Patient und Klinik. Wir setzen uns für die Patienten ein und versuchen unbürokratisch und auf kurzem Dienstweg zu handeln.

Was unterscheidet Patientenfürsprecher von Beschwerdemanagern bzw. Qualitätsmanagern?
❱ Rudolf Topp: Patientenfürsprecher sind keine Mitarbeiter der Klinik. Zu uns kommen Patienten, die sich nicht direkt an die Klinik wenden wollen. Wir unterliegen der Schweigepflicht und behandeln alles, was uns die Patienten erzählen, streng vertraulich. Auf Wunsch leiten wir die Kritik dann zum Beispiel ans Beschwerdemanagement der Klinik weiter.

Frau Meyer, in Ihrer Zeit als Patientenfürsprecherin haben die Patienten und Angehörigen Sie etwa 300 Mal um Hilfe gebeten. Um was für Themen ging es dabei in den meisten Fällen?
❱ Marlis Meyer: Am häufigsten kamen Patienten wegen medizinischer und organisatorischer Themen auf mich zu. Das geht von Verständnisfragen zur Behandlung über Wartezeiten bis hin zum Essen, das ihnen vielleicht mal nicht schmeckt.

Das klingt nach sehr unterschiedlichen Problemen, von sicherlich auch sehr unterschiedlichen Patienten. Wie gelingt es Ihnen, allen Fällen gerecht zu werden?
❱ Marlis Meyer: Ich habe immer versucht, den Patienten verständnisvoll und auf Augenhöhe zu begegnen. Viele wollten sich einfach nur etwas von der Seele reden. So konnten manche Probleme schnell gelöst werden. Falls nicht, bin ich auf die Stationen gegangen, um mit den Pflegekräften oder Ärzten zu sprechen.
❱ Rudolf Topp: Entscheidend ist das Einfühlungsvermögen. Man sollte offen auf Menschen zugehen können, konzentriert und ruhig zuhören. Es ist wichtig, sich Zeit zu nehmen, für Gespräche oder auch mal um nur die Hand zu halten. Als Vermittler zwischen Patient und Klinik gehört es zudem dazu, bei Konflikten beide Seiten kennenzulernen und zu verstehen.

"BESCHWERDEN SIND EIN GESCHENK."
Rudolf Topp

Herr Topp, als „Grüner Herr“ stehen Sie den Patienten bereits seit 2017 mit Rat und Tat zur Seite. Was hat Sie bewogen, sich zusätzlich als Patientenfürsprecher zu engagieren?
❱ Rudolf Topp: Es handelt sich um eine sinnstiftende Aufgabe, und dank meiner Erfahrungen als „Grüner Herr“ durfte ich erleben, wie schön es ist, Patienten zu helfen. Außerdem trägt das JHW maßgeblich zur Gesundheitsversorgung in der Region bei und ich freue mich, aktiv daran mitzuwirken.

Was glauben Sie, warum sind Patientenfürsprecher so wichtig für Patienten und Klinik?
❱ Rudolf Topp: Sie fungieren als Sprachrohr für die Patienten. Durch die Unabhängigkeit können sie kritische Punkte ansprechen. Das wiederum ermöglicht der Klinik, wertvolle Infos über die Bedürfnisse der Patienten zu bekommen – und die Qualität zu verbessern. Ganz nach dem Motto: „Jede Beschwerde ist ein Geschenk“.

Wie lauten Ihre Ziele als Patientenfürsprecher?
❱ Rudolf Topp: Ich versuche, die ausgezeichnete Arbeit von Frau Meyer fortzusetzen. Als Vermittler und Impulsgeber werde ich einen fairen und offenen Umgang mit allen Ansprechpartnern pflegen. Dieses Haus wird exzellent geführt – und ich will meinen Teil dazu beitragen, dass es so bleibt. 

Jurist, Familienvater, Patientenführsprecher

Rudolf Topp lebt seit 2012 in Warendorf, ist verheiratet und Vater von sechs Kindern. Der gebürtige Sauerländer hat Jura studiert und arbeitete über 35 Jahre in leitenden und geschäftsführenden Positionen. Der 73-Jährige engagiert sich seit Jahrzehnten ehrenamtlich und war unter anderem Vorsitzender eines DRK-Kreisverbandes. Seine Freizeit verbringt er gerne mit seinen Enkelkindern, Tennis und Wandern.

Sie sind Patient oder Angehöriger und Ihnen liegt etwas auf dem Herzen? Sie haben Lob oder Kritik? Patientenfürsprecher Rudolf Topp ist über den Empfang zu erreichen. Außerdem finden Sie im Inforegal im Eingangsbereich einen Briefkasten, über den Sie Ihre Kritik schriftlich mitteilen können.