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Koloskopie, die Darmspiegelung

Sie gilt als die sicherste und wichtigste Methode zur Früherkennung von Darmkrebs: die Koloskopie, auch Darmspiegelung genannt. Für die Serie „Fachbegriffe erklärt“ geben Experten aus dem JHW wertvolle Einblicke in häufige, aber relativ unbekannte Krankheitsbilder und Untersuchungsverfahren.

Bis zu sieben Meter lang ist der menschliche Darm. Seine Hauptaufgabe besteht darin, die Nahrung zu verdauen, eine bedeutende Rolle spielt er aber zum Beispiel auch bei der Hormonproduktion und der Abwehr von Krankheitserregern. Umso problematischer ist es, wenn das Organ durch Entzündungen oder Erkrankungen aus dem Gleichgewicht gerät. „Bei der Koloskopie handelt es sich um die aussagekräftigste Untersuchung, um Darmerkrankungen frühzeitig erkennen und diagnostizieren zu können“, erklärt Prof. Dr. Dirk Domagk, Chefarzt für Innere Medizin und Gastroenterologie im Josephs-Hospital. Die Untersuchung erfolgt dabei durch das Endoskop: einen biegsamen, etwa fingerdicken Schlauch, der in den Darm eingeführt wird. Dank einer hochauflösenden Kamera können kleinste Unregelmäßigkeiten und Entzündungen in der Darmschleimhaut entdeckt werden. Über einen kleinen Arbeitskanal im Endoskop kann der Gastroenterologe Gewebeproben entnehmen oder auch tumoröse Prozesse abtragen, falls ihm Veränderungen in der Schleimhaut auffallen. „Besonders relevant sind sogenannte Polypen, weil es sich bei ihnen um Vorstufen für Darmkrebs handelt“, sagt Prof. Dr. Domagk. Die Darmspiegelung gilt dabei als wichtigste Waffe gegen die Erkrankung und kommt vor allem bei Warnzeichen wie Blut im Stuhl oder anhaltenden Schmerzen im Bauchbereich zum Einsatz. Zudem haben alle Frauen ab 55 Jahren und Männer ab 50 Jahren Anspruch auf zwei Darmspiegelungen im Abstand von zehn Jahren. „Die Darmkrebsvorsorge rückt immer stärker ins öffentliche Bewusstsein“, freut sich der Chefarzt. Das liege unter anderem an Organisationen der Felix Burda Stiftung, die sich sehr stark für das Thema engagiere.

Dank der modernen medizinischen Methoden und Ausstattung handelt es sich bei einer Darmspiegelung im JHW um eine sehr sichere und schonende Untersuchung, die in der Regel nicht länger als 20 Minuten dauert. „Wer möchte, bekommt für den Zeitraum der Darmspiegelung ein Sedativum gespritzt, welches aufgrund des raschen Wirkungseintritts bei kurzer Wirkdauer ideal für den Einsatz in der Endoskopie ist. Damit empfinden fast alle Patienten die Untersuchung als angenehmen Eingriff – ohne Schmerz“, erklärt Prof. Dr. Domagk.

Prof. Dr. Dirk Domagk, Chefarzt für Innere Medizin und Gastroenterologie

Ausgabe Nr. 3 | 2019

Themen:
Serie Fachbegriffe erklärt

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