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Drei Chefärzte ziehen an einem Strang

Aller guten Dinge sind drei: Erstmals in der Geschichte des Josephs-Hospitals hat die Klinik drei neue Chefärzte auf einmal benannt. Ein wichtiges Zeichen für die Region, denn im JHW werden damit auch weiterhin die Weichen für höchste medizinische Qualität gestellt. Im Gespräch erklären Priv.-Doz. Dr. Tim Kampmeier, Dr. Peter Schürmann und Dr. Philipp Ronstedt, was ihre neuen Rollen für das Krankenhaus bedeuten – und warum Patienten in Warendorf von der erweiterten Kompetenz nur profitieren können.

Sie verstehen sich untereinander bestens: Dr. Philipp Ronstedt, Dr. Peter Schürmann und Priv.-Doz. Dr. Tim Kampmeier (v. l.)

Herr Dr. Kampmeier, Sie sind neu im Ärzteteam des JHW und leiten als Chefarzt die Anästhesiologie, Intensivmedizin und Schmerztherapie. Wie ist Ihr Eindruck von Warendorf?
Priv.-Doz. Dr. Tim Kampmeier (TK): Sehr gut! Ich habe mich vorab intensiv mit dem Standort beschäftigt und hatte schnell das Gefühl, dass die Chemie stimmt. Ich bin von Herzen Intensivmediziner, habe vorher als leitender Oberarzt gearbeitet und mir immer das Ziel gesetzt, den nächsten Schritt zu gehen. Daher freue ich mich, die Nachfolge von Dr. Alexander Reich in der Anästhesiologie, Intensivmedizin und Schmerztherapie antreten zu dürfen. Die Zusammenarbeit im Team funktioniert reibungslos und ich spüre, dass alle motiviert sind, etwas zu bewegen.

Herr Dr. Schürmann, Sie kennen das JHW bereits seit 2,5 Jahren. Was hat den Ausschlag für Ihre Berufung als Chefarzt in der Geriatrie gegeben?
Dr. Peter Schürmann (PS): Ich bin mit der Perspektive nach Warendorf gekommen, eine eigene Abteilung für Geriatrie gründen und aufbauen zu können. Das ist gelungen, sowohl die Geriatrie als auch ein zertifiziertes Alterstraumazentrum gehören mittlerweile zum festen Repertoire des JHW. Als Team haben wir aber noch mehr erreicht. Seit über einem Jahr sind wir zum Beispiel Mitglied im Bundesverband Geriatrie, was dem JHW auch überregional eine außergewöhnliche Qualität bescheinigt. Jetzt Chefarzt des Departments zu sein, ist eine schöne Bestätigung.

Herr Dr. Ronstedt, Sie arbeiten ebenfalls seit mehreren Jahren in Warendorf. Welche Entwicklungen haben zu Ihrer neuen Rolle als Chefarzt geführt?
Dr. Philipp Ronstedt (PR): Im Verlauf der letzten dreieinhalb Jahre haben wir das Leistungsspektrum der Orthopädie im JHW deutlich ausgebaut. Der Bedarf an elektiven Operationen, Gelenkersatz und endoprothetischen Behandlungen ist in der Bevölkerung hoch. Das hat uns bestärkt, diesen Kernbereich als eigene Abteilung neben der Hand- und Unfallchirurgie zu etablieren.

Was verändert sich in der Position eines Chefarztes?
TK: Wir übernehmen mehr Verantwortung und stellen sicher, dass in unseren Abteilungen alles läuft. Neben der medizinischen Komponente kommen jetzt auch wirtschaftliche und organisatorische Schwerpunkte dazu.

PS: Genau, es gibt mehr administrative Aufgaben zu erfüllen – sei es die gesamte Teamleitung, Abteilungskoordination oder die interdisziplinäre Arbeit mit den anderen Chefärzten. Das macht es so spannend!

PR: Auch die Personalplanung, von der Sekretärin bis zum Transfusionsbeauftragten, liegt jetzt in unserer Verantwortung. Dazu haben wir noch mehr Möglichkeiten, unsere medizinischen Fachbereiche weiterzuentwickeln.

Weiterentwicklung ist ein guter Punkt. Was möchten Sie als Chefärzte im JHW voranbringen?
TK: Geplant ist es, die intensivmedizinischen Strukturen langfristig auszubauen. Darüber hinaus möchte ich die Früherkennung von Sepsis im JHW stärker in den Fokus rücken, genauso wie die Aus- und Weiterbildungschancen für junge Kollegen und Studenten. Im Mittelpunkt steht aber natürlich immer der Patient: Für uns drei ist es selbstverständlich, für höchste Patientensicherheit und beste Behandlungserfolge eng zusammenzuarbeiten.

PS: Die Lebenserwartung wird immer höher, damit steigt auch die Zahl der älteren Patienten. Daher ist es mein Ziel, die geriatrische Expertise in alle Bereiche und Abteilungen zu bringen und das Therapieangebot zu erweitern. Gleichzeitig haben wir auch einen gesellschaftlichen Auftrag, die Bevölkerung über gesundheitliche Themen im Alter aufzuklären. Entscheidend aber ist vor allem, dass wir als Chefärzte auch weiterhin ganz nah an der Patientenversorgung bleiben.

PR: Wichtige Ziele wie die Zertifizierung zum Endoprothetikzentrum der Maximalversorgung und den voraussichtlichen Zuspruch des Landes NRW für Revisionseingriffe haben wir bereits erreicht. In der orthopädischen Chirurgie können wir also auch zukünftig das komplette Behandlungsspektrum anbieten. Diese Qualität gilt es in allen Bereichen hochzuhalten. Es ist außergewöhnlich, dass wir am Standort Warendorf eine so breite Spezialisierung anbieten können. Das ist ein echtes Alleinstellungsmerkmal für die Region und etwas, das wir gemeinsam weiter nach außen tragen werden.


Ausgabe Nr. 3 | 2024

Themen:
Interviews