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Saubere Arbeit im Verborgenen

Valerij Derksen mag es sauber. Seit 2020 leitet der 61-Jährige die Aufbereitungseinheit für Medizinprodukte, kurz AEMP. Und auch wenn die Arbeit seines Teams im Alltag kaum jemand sieht, gehört sie zu den verantwortungsvollsten im gesamten Krankenhaus.

 

Alles im Blick: Valerij Derksen überwacht die fachgerechte Reinigung der Medizinprodukte.

Ein Krankenhaus ohne Operationen? Undenkbar! Und doch denken die meisten Menschen nur wenig darüber nach, wie komplex und herausfordernd ein Eingriff in den menschlichen Körper ist. Nicht nur für die Mediziner, sondern auch für das Team der AEMP. „Wir sind verantwortlich dafür, dass alle medizinischen Instrumente, kurz MP, hygienisch einwandfrei und steril sind“, erklärt Valerij Derksen. Bereits seit 2004 arbeitet der 61-Jährige in der AEMP des JHW, seit 2020 leitet er die Abteilung.

Die Wichtigkeit seines Teams versteht sich von selbst. Schließlich würden von verunreinigten Medizinprodukten erhebliche Gefahren für die Patienten ausgehen, zum Beispiel durch die Übertragung von Erregern in Wunden. Doch wie kann bei mehreren Operationen und Eingriffen täglich garantiert werden, dass nie etwas übersehen wird? „Ganz einfach“, erklärt Valerij Derksen, „durch permanente und umfassende Dokumentationen“. Jedes Gerät, jedes Instrument wird elektronisch erfasst und auf dem Weg der Reinigung und Sterilisation überwacht. „Es gibt klare Vorgaben und Richtlinien, etwa durch das Robert-Koch-Institut oder durch DIN-Normen.“

Dazu gehören auch standardisierte Abläufe während des gesamten Aufbereitungsprozesses. Durch eine Schleuse für benutztes Material gelangen Instrumente aus dem OP in die Räume der AEMP. Dort wird es erfasst, gereinigt, desinfiziert und gepflegt. Das Team übernimmt auch Instandhaltungsarbeiten, ehe die Medizinprodukte verpackt und sterilisiert werden. Über eine zweite Schleuse landen benötigte Geräte und Instrumente dann wieder im OP. „Ein kompletter Vorgang dauert mehrere Stunden“, sagt der Abteilungsleiter.

Ganz schön viel zu tun für sein Team. Wäre es nicht einfacher, einen externen Dienstleister zu beauftragen? „Für die Patienten auf keinen Fall. Zum einen, weil durch das hausinterne Aufbereiten im JHW keine Operationen wegen fehlender medizinischer Instrumente ausfallen müssen.“ Und zum anderen? „Wir sind richtig gut in unserer Arbeit und werden regelmäßig durch offizielle Stellen überprüft. Bei einem Test auf Restproteine an Instrumenten muss das Ergebnis unter 100 Mikrogramm liegen. Unseres lag bei 5 Mikrogramm!“

Eine herausragende Leistung, die im Alltag kaum Würdigung erfährt. „Das ist doch völlig in Ordnung. Wir wissen: Wenn niemand über uns redet, haben wir alles richtig gemacht“, sagt Valerij Derksen mit einem Lächeln, ehe es hinter seinem Mundschutz verschwindet und er sich wieder an die Arbeit macht.

Ausgabe Nr. 2 | 2024

Themen:
Serie Hinter den Kulissen