DEBUG-MODE

Übung macht den Meister!

Virtuelle Laparoskopie-Trainer ermöglichen es, Bauchspiegelungen zu simulieren – und die Patientensicherheit zu erhöhen. Dank der großzügigen Unterstützung des Fördervereins Freundeskreis besitzt das JHW nun eines der modernsten Modelle: den Lapron Boxtrainer. Wir haben mit dem geschäftsführenden Chefarzt der Gynäkologie, Dr. Matthias Engelhardt, über die Besonderheiten gesprochen.

Mithilfe des neuen Laparoskopie-Trainers können komplexe OPs virtuell geübt werden.

Herr Dr. Engelhardt, was genau ist eine Laparoskopie?
❱ Dr. Matthias Engelhardt: Durch eine Laparoskopie (auch Bauchspiegelung genannt, Anm. d. Red.) können Erkrankungen in der Bauchhöhle und im Beckenraum diagnostiziert und bei Bedarf behandelt werden. Es handelt sich dabei um eine schonende Operationsmethode, weil sie – im Unterschied zur offenen Operation – minimalinvasiv erfolgt und nur kleine Hautschnitte benötigt. In der Gynäkologie führen wir laparoskopische Operationen durch, um zum Beispiel Myome sicher und schnell zu entfernen.

Diese Operationsmethode erfordert sicher viel Präzision und Fingerspitzengefühl.
Minimalinvasive Eingriffe verlangen viel Know-how, Konzentration, medizinische Erfahrung – und vor allem: Übung. Mithilfe unseres neuen Laparoskopie-Trainers, dem Lapron Boxtrainer, können angehende Chirurgen die einzelnen OP-Schritte virtuell üben, bevor sie am Patienten selbst operieren. 

Wie funktioniert der Laparoskopie-Trainer?
Das Ziel ist es, die Hand-Augen-Koordination, die Orientierung im zweidimensionalen Raum und grundlegende Operationstechniken zu trainieren. Der Anwender blickt dabei auf einen Bildschirm und absolviert Übungen, die eine simulierte OP-Szene darstellen. Die Hände sind währenddessen in Handgriffen, die auf dem Bildschirm verschiedene Instrumente simulieren. Berührt der Anwender ein „Organ“ gibt es einen spürbaren Widerstand. Wird der fiktive Patient verletzt, schlägt der Trainer Alarm. 

Dr. Matthias Engelhardt, geschäftsführender Chef-arzt der Gynäkologie, und Oberärztin Dr. Anneli Ihnen besitzen viel Expertise in der laparoskopischen Chirurgie.

Und was ist das Besondere am Lapron Boxtrainer?
Ein herkömmlicher Laparoskopie-Trainer gibt kein Feedback. Der Schüler weiß nicht, wie gut er eine Übung bewältigt hat und ob er schon bereit für die nächste ist. Beim Lapron Boxtrainer ist das anders. Seine sogenannte ForceSense-Technologie misst nicht nur die Zeit, die ein Anwender für eine Übung braucht. Sie misst auch die auf das Gewebe ausgeübten Kräfte und die Bewegung der Instrumente. So können die Anwender neben der Schnelligkeit auch die Geschicklichkeit und das Fingerspitzengefühl trainieren.

Welche Vorteile hat das für die Patienten?
Der Trainer steht allen angehenden und erfahrenen Chirurgen in der Klinik freiwillig zur Verfügung. Er hilft, Kompetenzen im virtuellen OP risikofrei zu schulen, weiter auszubauen und erhöht somit auch die Patientensicherheit. 


Ausgabe Nr. 3 | 2022

Themen:
Interviews

Ihr Kontakt:

Gynäkologie
Tel.: 02581 20 1501
Fax: 02581 20 1502
gyn[at]jhwaf.de