DEBUG-MODE

Patient Blood Management

Weniger Blutverlust, mehr Patientensicherheit

Blut ist lebenswichtig: Die rote Flüssigkeit versorgt unsere Organe mit Nährstoffen und Sauerstoff und wehrt bedrohliche Krankheitserreger ab. Einige Menschen aber leiden unter Blutarmut bzw. Anämie, die bei größeren Operationen zu Komplikationen führen kann. Um dieser Blutarmut entgegenzuwirken und die Patientensicherheit zu erhöhen, hat das JHW ein Konzept entwickelt: das „Patient Blood Management“.

„Patient Blood Management“? Was sich zunächst kompliziert anhört, ist im Grunde ganz einfach. Dr. Klaus Dellori, Oberarzt für Anästhesiologie, Intensivmedizin und Schmerztherapie, erklärt das Konzept: „Beim Patient Blood Management geht es darum, Patienten mit Blutarmut zu erkennen und optimal auf Operationen vorzubereiten, um weitere Blutverluste während und nach dem Eingriff zu reduzieren.“ Um dies zu erreichen, setzt die Arbeit der Spezialisten schon früh an. Vor einer geplanten Operation kontrollieren die Ärzte, ob der Patient an Blutarmut leidet. Ist dies der Fall, wird er entsprechend therapiert. Die Behandlung ist dabei abhängig von der Ursache der Blutarmut. Liegt zum Beispiel ein Eisenmangel vor, wird die Anämie mit der Gabe von Eisenpräparaten bekämpft. Neben Tabletten können dazu auch Infusionen eingesetzt werden. Ein weiteres Ziel ist es, den Blutverlust während des Eingriffs auf ein Minimum zu reduzieren. Dies ermöglichen zum Beispiel minimalinvasive Operationstechniken, die nur kleine Hautschnitte erfordern und damit Blut sparen. Dank der geringen Blutverluste braucht es zudem auch keinen Ausgleich durch fremde Bluttransfusionen. „Für uns hat die Patientensicherheit oberste Priorität – und mit dem Patient Blood Management gelingt es uns, Risiken zu vermeiden und die Gesundheit der Patienten bestmöglich zu schützen“, sagt Dr. Klaus Dellori.

„Blutarmut ist fast eine Volkskrankheit“, sagt Dr. Klaus Dellori, Oberarzt für Anästhesiologie, Intensivmedizin und Schmerztherapie.

Die verborgene Volkskrankheit: Blutarmut

Blutarmut – auch Anämie oder Bleichsucht genannt – wird zunächst oft nicht bemerkt. „Blutarmut ist jedoch fast schon eine Volkskrankheit“, hält der Oberarzt fest. Dabei fehlen dem Körper wichtige Blutzellen – genauer gesagt: das Hämoglobin. Der rote Blutfarbstoff in den roten Blutzellen (Eryhtrozyten) transportiert Sauerstoff und Kohlenstoffdioxid durch den gesamten Körper. „Erst wenn der Gehalt an Hämoglobin stark abgefallen ist oder eine weitere Erkrankung hinzukommt, fällt die Blutarmut in der Regel auf“, sagt Dr. Klaus Dellori. Häufige Symptome sind zum Beispiel Müdigkeit, Atemnot oder auch Kopfschmerzen. Doch wie kann es zu einer Blutarmut kommen? „Es gibt unterschiedliche Gründe. Manche Patienten haben Schwierigkeiten, Eisen aufzunehmen und leiden somit unter Eisenmangel. Bei Frauen kann auch die Menstruation zur Anämie beitragen“, sagt Dr. Klaus Dellori. Blutarmut ist individuell therapierbar – gerade vor länger geplanten Operationen sollten Patienten vom Hausarzt checken lassen, ob sie unter einer Anämie leiden und sich unter Umständen behandeln lassen.

„Mit dem Patient Blood Management haben wir die Patientensicherheit deutlich erhöht und wir benötigen lange nicht mehr so viele Blutkonserven wie früher“, freut sich Dr. Klaus Dellori.

Ausgabe Nr. 3 | 2021

Themen:
Sonstige