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Wie wird man eigentlich

Job-Check

Ob Medizin, Pflege, Technik oder Verwaltung: Im JHW arbeiten Menschen aus unterschiedlichen Berufsgruppen Hand in Hand. In der Reihe „Job- Check“ stellen wir Ihnen einige dieser Berufe vor. Heute geht es um die angehende Intensiv- und Anästhesiepflegefachkraft.

„Ich mag meinen Beruf, weil er mit viel Verantwortung und großen Herausforderungen einhergeht“, sagt Michelle Schütte, die seit 2019 als Gesundheits- und Krankenpflegerin auf der Intensivstation beschäftigt ist. Zu ihren Hauptaufgaben gehören die pflegerische Versorgung schwer- oder schwerstkranker und zum Teil vitalbedrohter Patienten, insbesondere die Überwachung der Vitalfunktionen wie Atmung, Blutdruck, Körpertempera- tur und Puls. Außerdem wechseln Intensivpflegekräfte Verbände, verabreichen Medikamente und assistieren bei operativen Eingriffen.

Sie begleiten die Patienten auf Krankentransporten im Haus, helfen bei psychischen Problemen und kümmern sich um die Angehörigen. Auch die Dokumentation der Arbeitsabläufe ist fester Bestand- teil der täglichen Routine. Nach ihrem ersten Jahr auf der Intensivstation hat sich Michelle entschieden, eine Weiterbildung zur Fachkrankenpflegerin für Intensiv- und Anästhesiepflege zu absolvieren.

Wie läuft die Fachweiterbildung ab?

Voraussetzung für die Weiterbildung ist eine dreijährige Ausbildung als Gesundheits- und Krankenpflegerin. Die berufsbegleitende Fachweiterbildung dauert insgesamt zwei Jahre und findet im Institut für Bildung im Gesundheitswesen in Hamm statt. Der theoretische Unterricht umfasst 800 Stunden und erfolgt in der Regel in Blockwochen. Der praktische Teil liegt bei mindestens 1.200 Stunden, wovon große Teile auf Anleitungssituationen entfallen. Dabei durchlaufen die Teilnehmer zum Teil fremde Einrichtungen und Abteilungen, sodass sie abwechselnd verschiedene Bereiche der Intensivmedizin und Anästhesie kennenlernen. Haben die Teilnehmer alle Prüfungen wie Hausarbeiten und Klausuren bestanden, endet die Fachweiterbildung mit einer praktischen und mündlichen Abschlussprüfung.

Welche Voraussetzungen sollte ich mitbringen?

„Die Zugangsvoraussetzung ist zunächst einmal das Examen in der Gesundheits- und Krankenpflege“, erklärt Stephanie Pfeiffer, Abteilungsleitung Pflege im JHW. Konkrete Berufserfahrung ist in NRW nicht erforderlich, aber manchmal von den Weiterbildungsstätten gewünscht. „Wir finden es gut, wenn die Mitarbeiter Berufserfahrung haben und den Schritt vom Azubi zur Pflegekraft bereits vollzogen haben“, erklärt Stephanie Pfeiffer. Und natürlich helfen auch einige persönliche Stärken weiter. „Empathie und Einfühlungsvermögen im Umgang mit Patienten und Angehörigen sind meiner Meinung nach sehr wichtig. Außerdem braucht man Belastbarkeit sowie die Fähigkeit, in Ausnahmesituationen die Ruhe zu bewahren“, erzählt Michelle. Es gehe oft buchstäblich intensiv zu. Umso wichtiger sei es, in kritischen Momenten besonnen zu handeln. „Es ist schön, wie viel man in diesem Beruf bewirken kann und wie viel Dankbarkeit man erfährt“, meint die 29-Jährige.

Aktuell ist Michelle Schütte in der Anästhesiepflege im Zentral-OP eingesetzt. Auf dem Bild ist zu sehen, wie sie Dr. Klaus Dellori bei der Intubation assistiert.

Wie sehen meine Perspektiven aus?

Gerade in Zeiten des demografischen Wandels und Fachkräftemangels sind Intensivpflegekräfte sehr gefragt. Umso zukunftsträchtiger und krisensicherer ist der Beruf. Als ausgebildete Intensivpflegefachkraft steigt man ab dem 01. Januar 2022 mit einem tariflich geregelten Bruttogehalt von etwa 3.400 Euro ein. Mit Wochenend- und Schichtdiensten steigt das Gehalt. Wohin der Weg führen kann, hängt vom individuellen Engagement und persönlichen Wünschen ab, sagt Stephanie Pfeiffer. „Im Rahmen der Fachweiterbildung erhalten die Teilnehmer zudem die Qualifikation zum Praxisanleiter. Man hat also gute Chancen, an der Weiterentwicklung der Station mitzuwirken und Auszubildende für den Beruf zu begeistern.“

Ausgabe Nr. 3 | 2021

Themen:
Sonstige

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