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Im Gespräch
mit …

Es ist so stark, so empfindlich – und ein wichtiger Bestandteil der Arbeit von Dr. Matthias Grude: das Herz. Seit 2011 arbeitet der 51-Jährige als Oberarzt in der Kardiologie und Angiologie des Josephs-Hospitals. Wir haben mit ihm über schöne und traurige Momente auf der Arbeit und die besondere Atmosphäre im JHW gesprochen.

Herr Dr. Grude, Sie sind nicht der einzige Arzt im JHW, der den Namen Grude trägt: Ihre Frau ist Oberärztin in der Gastroenterologie. Hand aufs Herz: Wie häufig sprechen Sie zuhause über die Arbeit?
Dr. Matthias Grude: Jedenfalls nicht so oft, wie man vielleicht denkt (lacht). In manchen Situationen aber kann es durchaus helfen, sich auf Augenhöhe auszutauschen und Erlebnisse aufzuarbeiten. Das gilt für erfolgreiche Eingriffe, aber auch für schwere Verläufe, die wir als Ärzte zwangsläufig auch erleben.

Dr. Matthias Grude

Wie gehen Sie mit solchen Fällen um?
❱ Natürlich gibt es auch in der Kardiologie immer wieder schwere Verläufe, die einem nahegehen, vor allem, wenn die Patienten noch einen großen Teil ihres Lebens vor sich haben. Mit der Zeit lernt man aber besser, damit umzugehen. Außerdem kommt es insgesamt zu deutlich mehr erfreulichen als traurigen Momenten.

Was für erfreuliche Momente sind das?
❱ Für die Funktion des Körpers ist das Herz ein unverzichtbares Organ. Es ist ein gutes Gefühl, Menschen mit zum Teil lebensbedrohlichen akuten und chronischen Herzerkrankungen heutzutage so gut helfen zu können. Der Herzinfarkt ist ein Beispiel, mit dem wir fast täglich zu tun haben. Ein weiteres Beispiel sind Herzrhythmusstörungen, bei denen wir einerseits Patienten mit einem zu langsamen Herzschlag dank eines Schrittmachers helfen und andererseits Patienten mit lebensbedrohlichem Herzrasen mit einem Defibrillator vor dem plötzlichen Herztod schützen können.

Wie sieht denn der Arbeitsalltag eines Kardiologen aus?
❱ Ganz unterschiedlich, denn die Patienten werden mit verschiedenen Beschwerden und Erkrankungen bei uns eingeliefert. Wir führen täglich viele Untersuchungen durch, zum Beispiel Herz- und Gefäßultraschall-, oder Herzkatheter untersuchungen. Ein besonderer Schwerpunkt meiner Tätigkeit liegt zudem im operativen Bereich: Wir Kardiologen implantieren im JHW alle Schrittmacher und Defibrillator-Systeme selbst.

Sie arbeiten seit 2011 im Josephs-Hospital. Was hat Sie dazu bewogen, den Schritt nach Warendorf zu machen?
❱ Die Verantwortlichen im JHW haben mich damals mit vielen guten Argumenten davon überzeugt, meinen Arbeitsplatz zu wechseln. Neben den medizinischen Aspekten war auch die besonders familiäre Atmosphäre ein Thema. Heute kann ich sagen, es war die richtige Entscheidung. Alle Berufsgruppen arbeiten sehr gut zusammen und ich fühle mich – natürlich besonders – im kardiologischen Team sehr wohl.

Und was machen Sie, wenn Sie gerade keine Patienten versorgen?
❱ Nach der Arbeit entspannen wir gerne beim gemeinsamen Kochen mit der Familie. Außerdem reisen wir sehr gerne. Wir haben, meistens im Camper, schon viele Ecken in der Welt gesehen und waren unter anderem in Nord- und Südamerika, Australien und Afrika. Zuletzt haben wir mit unserem Sohn Tom eine Rundreise durch Neuseeland in der Elternzeit gemacht.


Ausgabe Nr. 2 | 2021

Themen:
Interviews