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Im Gespräch
mit …

Banur Çolaklar

Eine Frau rechnet ab! Auch Kliniken müssen erfolgreich wirtschaften. Eine entscheidende Rolle spielt dabei die zeitnahe und zuverlässige Abrechnung medizinischer Leistungen, die heutzutage ausnahmslos über die medizinische Dokumentation erfolgt. Als klinische Kodierfachkraft sorgt Banur Çolaklar für einen reibungslosen Ablauf dieser Prozesse. 

Frau Çolaklar, wie wird man eigentlich klinische Kodierfachkraft?
Banur Çolaklar: Über eine umfangreiche Weiterbildung, die ich 2003 im Anschluss an meine Ausbildung zur medizinischen Fachkraft absolviert habe. Seitdem unterstütze ich die Ärzte und Pflegekräfte der Inneren Medizin, Kardiologie und Intensivstation bei der Dokumentation medizinischer Diagnosen und Prozeduren.

Warum ist das „Kodieren“ so wichtig für eine Klinik?
Seit 2003 ist nicht mehr die Aufenthaltsdauer, sondern die Erkrankung der Patienten für die Vergütung entscheidend. Das heißt, die Patienten werden einer Fallpauschale zugeordnet, die sich aus verschiedenen Kriterien wie zum Beispiel den Diagnosen und Prozeduren ergibt. Meine Aufgabe ist es, die Patienten auf Grundlage dieser Angaben zu „kodieren“ – und die Erlöse für die erbrachten Leistungen zu berechnen.

Was macht den Beruf für Sie so reizvoll?
Es ist eine verantwortungsvolle und spannende Aufgabe, weil man zum wirtschaftlichen Erfolg der Klinik beiträgt. Ich bin zwar nicht nah am Patienten, bekomme aber tiefe medizinische Einblicke, weil mir alle Informationen zu den Diagnosen und Behandlungen vorliegen. Außerdem wird einem nie langweilig, weil kein Fall dem anderen gleicht – und sich leider auch die Abrechnungsgrundlagen ständig verändern.

Gibt es bestimmte Eigenschaften, die man mitbringen sollte?
Es ist wichtig, mit den medizinischen Methoden und Prozessen vertraut zu sein. Außerdem braucht es ein detailliertes Verständnis der medizinischen Fachsprache und verschiedener Krankheitsbilder, um mit Ärzten und Pflegekräften auf Augenhöhe kommunizieren zu können. Darüber hinaus helfen natürlich auch gute IT-Kenntnisse sowie ein strukturierter und analytischer Umgang mit Daten und Zahlen. Sie arbeiten insgesamt schon fast 20 Jahre fürs JHW.

Was gefällt Ihnen besonders an Ihrem Arbeitgeber?
Der Gestaltungsfreiraum und die Flexibilität, die mir zum Beispiel bei meinen Arbeitszeiten ermöglicht wird. Auch das Verhältnis zu den Kollegen ist super! Das war übrigens auch ein Grund für mich, nach einem kurzen Abstecher in eine chirurgische Praxis zurück ans JHW zu kommen. Es gefällt mir hier halt! (lacht)

Und was machen Sie, wenn Sie gerade nicht im Dienst stehen?
Dann unternehme ich zum Beispiel gerne Städtereisen mit meinem Mann – wenn nicht gerade eine Pandemie dazwischenkommt. (lacht) Allerdings hatte die Krise auch etwas Gutes: Wir haben nämlich das Wandern für uns entdeckt und erkunden gerade die schönsten Touren in der Umgebung.


Ausgabe Nr. 3 | 2020

Themen:
Interviews